Schattenfroh

[71] Meine sonnensatten

Augen,

Die ihr saugen

Mochtet Lichtes nie genug,

Seid vom Schatten

Ihr gewonnen,

Und verronnen

Ist der blendende Betrug?


Meine schattenfrohen

Stunden,

Drin umwunden

Ward mit kühlem Kranz mein Haupt:

Ach, die hohen

Musen haben

Ihre Gaben

Nur verwandelt, nicht geraubt.

Quelle:
Karl Henckell: Gesammelte Werke. Band 1: Buch des Lebens, München 1921, S. 71.
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