Denckwürdige Anmerckungen von Mäusen.

[255] Von der Mäusen wunderbarer Natur / Art und Cigenschafft / hat einer in dem Tractat der Mäuß-Thurn genannt / Anno 1618. weitläufftig geschrieben / daselbst er auch 6. Exempel setzet / als des Ertz-Bischoffs Hartonis von Mayntz / Gottfridi Bischoffs zu Oßnabrugg / Wilderolfi / Bischoffs zu Straßburg / Popieli II. Fürstens in Polen / Mieczislai / Hertzogs von Cuiavien / und dann eines grossen mächtigen Herrn / dessen Nauclerus gedencke / welche alle von denen Mäusen sind gefressen worden. Wiewoln theils an Hattone und Wilderolfo zweiflen wollen.[255]

Wann ein Haus einfallen solle so weichen die Mäuß daraus.

Was für Schaden sie Anno 1623. um die Stadt Glatz und in selbiger Grasschafft gethan / wie ungewöhnlich sie ausgesehen / grosse Nester unter die Erden gemacht / und in solche viel Getränd getragen /den Leuten ihre Kleider zernagt / und gefressen / ja wann sie zu Tisch gesessen / und Mahlzeit haben halten wollen / auf die Bäncke gekrochen / und ihnen von hinten zu die Zippel-Peltze abgefressen / auch gar auf die Tische kommen seynd / und mit haben essen wollen; davon ist Georg Ælurius in der Glatzischen Chronic p. 400. zu lesen.

Quelle:
Hilarius Salustius, / MELANCHOLINI / wohl-aufgeraumter / Weeg-Gefärth, / Vorbringend / Lächerliche, anbey kluge Fabeln, [...]. Gedruckt im Jahr 1717, S. 255-256.
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