Einfältiger Bauer.

[334] Als Kayser Carl sich einstens von seinen Leuten auf einer Reiß etwas zu Beten abgesondert / begegnete ihm ein Bauer der in die Stadt gienge / und ein Spänfärckl auf dem Arm truge / welches stäts gruntzen thäte. Dieses verdrosse dem Kayser / und sagte zum Baueren: Du grober Dölpel / kanst du dein Färcklein nicht bey dem Schweiff nehmen / damit es schweige? Der Bauer ist seinem Befehl gehorsam; und als er siehet / daß es ihm gehorsamet / sprach er zum Kayser: (den er nicht kennete) Ach Bruder und guter Freund! ich bedancke mich des guten Raths: du must dieses Handwerck länger als ich getrieben haben / weil du darinn so wol erfahren bist: welche Red den Kayser selbst zum Lachen bewegte. Ludov. Caron. p. 122.

Quelle:
Hilarius Salustius, / MELANCHOLINI / wohl-aufgeraumter / Weeg-Gefärth, / Vorbringend / Lächerliche, anbey kluge Fabeln, [...]. Gedruckt im Jahr 1717, S. 334-335.
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