Künstlicher Fuhrmann.

[327] Da sich einstens bey vorseyenden Olympischen Spielen / alle berühmte Renner aus dem gantzen Griechenland eingefunden / war auch erschienen Anniceris /allen Zusehern ein denckwürdiges Spectacul vorzustellen; dann er richtete seine Pferd und den Wagen so künstlich / daß er mit gröster Behändigkeit einen vollkommenen Circul machte / welchen Weg er noch zwantzigmahl gefahren / so künstlich / daß er mit denen Rädern nicht eines Daumen breits aus dem erstens im Staub formirten Creiß geschritten: als der Welt / weise Plato solches sahe / sprache er lächlend: Diß ist ein geschickter Mensch / der in zwantzig Umlauffen nicht mehr Wegs / als durch einen eintzigen verrichtet hat. Ælianus lib. 2. c. 26. vet. Hist.

Quelle:
Hilarius Salustius, / MELANCHOLINI / wohl-aufgeraumter / Weeg-Gefärth, / Vorbringend / Lächerliche, anbey kluge Fabeln, [...]. Gedruckt im Jahr 1717, S. 327-328.
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