Seltzame Einträchtigkeit widriger Thieren.

[261] Unweit Lucern in der Schweitz / war ein Pfarrer / der seine Gäst unter der Mahlzeit folgender massen zu erlustigen pflegte: er schüttete nemlich einen Brey in eine Schüssel / setzte solche an ein gewiß es Ort. Hierauf gab er ein Zeichen; alsdann knoche ein Maus aus ihrem Loch: ein Vogel kam vom Vogel-Haus hervor / dort machte sich herbey ein Katz mit den Hund /also zwar / daß weder der Hund der Katzen / noch diese der Maus einiges Leyd zufügte: nachdem nun alle gnug gessen hatten / verfügten sich besagte Thiere wieder an ihr voriges Ort.

Quelle:
Hilarius Salustius, / MELANCHOLINI / wohl-aufgeraumter / Weeg-Gefärth, / Vorbringend / Lächerliche, anbey kluge Fabeln, [...]. Gedruckt im Jahr 1717, S. 261.
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