Triumphirende Unschuld.

[164] Am Hof des Longobardischen Königs Ariovaldi war ein vornehmer Herr / welcher in die keusche und schöne Königin Gundebergam unziemlich verliebt /sie zur Unzucht anreitzte: Die tugendhaffte Fürstin aber / erzürnete sich / wie billich / über so gottloses Ansinnen / und spyhe ihm ins Angesicht / wodurch er verschämbt / aus Rachgier Gundebergam bey ihrem Ehegemahl Arioaldum / als wann sie diesen mit Gifft hinrichten / hingegen Jasoni einem Fürsten in Hetrurien das Reich samt dem Ehebeth zuspielen wolte /fälschlich anklagte: es muste die fromme Königin deßwegen eine fünffjährige schwehre Gefängnuß ausstehen / biß endlich der verruchte Ankläger in einem Zweykampff / so zur Ehren-Rettung Gundebergä angestellt worden / unterlegen und umgebracht worden. Ruderus in vit. SS. Barvariæ.

Quelle:
Hilarius Salustius, / MELANCHOLINI / wohl-aufgeraumter / Weeg-Gefärth, / Vorbringend / Lächerliche, anbey kluge Fabeln, [...]. Gedruckt im Jahr 1717, S. 164-165.
Lizenz:
Kategorien: