Von Baden und Badern.

[199] Vom Kayser Tito Vespasiano schreibt Suetonins Cap. 8. und von Alexandro Severo Lampridius Cap. 47. daß sie mit den gemeinen Volck gebadet / und lieset man / daß sich die Armen der Reichen Bad-Zeugs gebrauchet haben; und rechnet es Valerius Maximus lib. 9. c. 5. denen Carthaginensern vor ein Hoffarth / daß die Patritii von dem Pöbel absonderlich gebadet.

Umb das Jahr Christi 1110. war der Brauch zu Augspurg / daß die Burger ihren Bischoff / so offt er badete / zwey Bad-Schürtzen / und seinen Cantzler 40. Pfenning schenckten.

Kayser Commodus hat einen Bader / so ihm das Bad nicht allerdings zu Gefallen gewärmet / stracks in den Ofen stossen und verbrennen lassen; und ist auch König Georg zu Böheim / so in das offene Bad gangen / mit dem[199] Bader Janda übel verfahren / wiewol denselben seine Zung / oder zu weites Maul dahin gebracht hat.

Quelle:
Hilarius Salustius, / MELANCHOLINI / wohl-aufgeraumter / Weeg-Gefärth, / Vorbringend / Lächerliche, anbey kluge Fabeln, [...]. Gedruckt im Jahr 1717, S. 199-200.
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