Adeliches Heidenthum

[222] Weil nun dieser heidnisch Adel des Fleisches vor Gott ein Greuel ist, müssen von Noth wegen diesen Adel verleugnen, ausziehen und geistlich von sich werfen alle die vor Gott recht edel sein wollen.

Sebastian Franck, Weltbuch 1534.


Mel. Fröhlich und wohlgemuth.


Sprecht nicht von Christenthum!

Eitel ist euer Ruhm.

Edel und arm und reich –

Christen sind alle gleich.[223]


Hättet ihr Christensinn

Auch nur so obenhin,

Würdet ihr Eins nicht sein:

Gnädige Junkerlein.


Junker in Hof und Staat,

Junker in Wort und That,

Junker in Angst und Noth,

Junker bis in den Tod.


Freiheit und Vaterland

Ist euch nur dummer Tand.

Mehr noch als Junker sein,

Fällt euch doch niemals ein.

Quelle:
August Heinrich Hoffmann von Fallersleben: Deutsche Lieder aus der Schweiz, Hildesheim/New York 1975, S. 222-224.
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