[32] Sängerin:
Sind wir jung und sind nicht alt,
Lieder haben viel Gewalt,
Machen leicht und machen schwer,
Ziehen deine Seele her.
Fremder:
Lehen gibt es nah und fern,
Was ich zeige, seht ihr gern –
Nicht die Schwere vieler Erden,
Nur die spielenden Gebärden.
Junger Herr:
Vieles, was mir Freude schafft,
Fühl ich hier herangeflogen,
Aber gar so geisterhaft:
Glücklich – bin ich wie betrogen!
Dichter:
Einen hellen Widerschein
Sehe ich im Kreise wandern:
Spürt auch jeder sich allein,
Spürt sich doch in allen andern.
Maler:
Und wie zwischen leichten Lichtern
Flattert zwischen den Gesichtern
Schwaches Lachen hin und her.
Fremder:
Lieder machen leicht und schwer!
[32] Dichter:
Lieder haben große Kraft –
Leben gibt es nah und fern.
Junger Herr:
Was sie reden, hör ich gern,
Sei es immer geisterhaft.
[33]
Ausgewählte Ausgaben von
Die Gedichte: Ausgabe 1924
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