Reiselied

[6] »Wasser stürzt, uns zu verschlingen,

Rollt der Fels, uns zu erschlagen,

Kommen schon auf starken Schwingen

Vögel her, uns fortzutragen.


Aber unten liegt ein Land,

Früchte spiegelnd ohne Ende

In den alterslosen Seen.


Marmorstirn und Brunnenrand

Steigt aus blumigem Gelände,

Und die leichten Winde wehn.
[6]

Quelle:
Hugo von Hofmannsthal: Gesammelte Werke. Erste Reihe in drei Bänden, Band 1, Berlin 1924, S. 6-7.
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