An Gottfried Keller

[414] Die Weisheit lieh dir ihre Huld,

Die Schönheit steht in deiner Schuld.

Durch deine Verse blitzt und rollt

Goethe'sches Gold!


Ich möchte dich bis in den Himmel heben,

Doch ach, du glaubst ja nicht an ihn,

Denn nur die Erde trägt dir Reben,

Rothe Rosen und weissen Jasmin.


Du bist mir auf hundert von Meilen entrückt,

Doch hab ich dir oft schon die Hand gedrückt

Und jauchz dir nun zu durch Nebel und Dunst

Das alte Sprüchlein: Gott grüss die Kunst![414]


Quelle:
Arno Holz: Buch der Zeit. Berlin 21892, S. 414-415.
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