Die achte Todsünde

[390] Ein Dichter darf mit seinen Sachen,

Uns wüthend, darf uns rasend machen,

Wir stecken's schliesslich ruhig ein,

Wer wird denn immer: »Kreuzigt!« schrein?

Nur Eins wird man ihm nie verknusen,

Und gäb's statt neun selbst neunzig Musen:

Wenn er in Reimen wässrig thränt,

Indess sein armer Leser gähnt.

Drum, wer uns langweilt oder ledert,

Verdient, dass man ihn theert und federt![390]


Quelle:
Arno Holz: Buch der Zeit. Berlin 21892, S. 390-391.
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