Nacht

[5] Nacht. // Der Ahorn vor meinem Fenster rauscht, /von seinen Blättern funkelt der Thau ins Gras, / und mein Herz / schlägt. // Nacht. // Ein Hund .. bellt, ... ein Zweig ... knickt, – still! // Still!! // Du? ... Du? /Ah, deine Hand! Wie kalt, wie kalt! / Und ... deine Augen ... gebrochen! // Gebrochen!! // Nein! Nein! Du darfst es nicht sehn, / dass die Lippen mir zucken, / und auch die Thränen nicht, die ich kindisch um dich vergiesse – // Du armes Weib! // Also nachts, /nachts nur noch wagst du dich, / schüchtern, / aus deinem Sarg? / Um dich auf Zehen zu mir zu schleichen? // Armes Weib![5]

Quelle:
Arno Holz: Phantasus. Stuttgart [1978], S. 5-6.
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