Erster Auftritt.

[116] Neurath. Schulz.


SCHULZ. Wie können Sie über meine Sorge ungeduldig werden? Das ist denn doch wahrhaftig ganz begreiflich, daß wir gern wissen wollen, woran wir sind.

NEURATH. Es wird sich ausweisen.

SCHULZ. Der gnädige Herr Graf hat uns verkauft; der Käufer giebt uns in andere Hand. Dort werden wir auch nicht angenommen. –

NEURATH. Es mag werden, wie es wolle, so wißt ihr doch das, ohne Herrn werdet ihr nicht bleiben. Ob es nun der ist, oder ein Anderer, das kann Euch gleich viel seyn.

SCHULZ. Mit nichten, Herr Gerichtshalter!

NEURATH. Laßt mich ungeschoren![116]

SCHULZ. Nun – ja. Das ist eine Redensart, die wir ehedem wohl zu Ihnen hätten sagen mögen.

NEURATH. Das?

SCHULZ. Als Sie uns so scharf geschoren haben, meine ich.


Quelle:
August Wilhelm Iffland: Das Erbtheil des Vaters. Leipzig 1802, S. 116-117.
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