[117] Vorige. Delomer. Hernach Bedienter.
DELOMER tritt in merklicher Unruhe und Bewegung ein. Ist mein Sohn nicht hier?
NEURATH. Ich komme eben mit ihm von der Promenade.
DELOMER. Wo ist er hingegangen?
NEURATH. In den Garten.
DELOMER schellt.
SCHULZ. Gnädiger Herr! Sagen Sie uns doch, was wird aus uns?
DELOMER. Glückliche Leute, so hoffe ich.
BEDIENTER tritt ein.
DELOMER. Horfmann soll kommen.
BEDIENTER geht.
DELOMER ihm nach. Aber gleich![117]
SCHULZ. Wem gehören wir denn an?
DELOMER. – Meinem Sohne.
SCHULZ freudig. Dabey bleibt es?
DELOMER. Unabänderlich.
SCHULZ. Das will ich den Uebrigen aus unserm Orte sagen. Damit werde ich große Freude anrichten; denn der junge gnädige Herr wird von allen geehrt und geliebt. Geht ab.
DELOMER bey Seite. Der Undankbare! Wie glück lich könnte er seyn!
NEURATH. Es ist nicht genug zu wünschen, daß Euer Gnaden den Handel durch Aushändigung der, von dem Herrn Sohne und Frau Tochter vollzogenen, Vermählungsurkunde abschließen.
DELOMER sehr unruhig. Freylich! Wovon hat mein Herr Schwiegersohn sich mit Ihnen unterhalten?
NEURATH. – Von dem Ertrag des Gutes und dessen Werth.
DELOMER. Hat er nicht merken lassen, ob es ihm Freude macht –
NEURATH. Nein. Es war ihnen überhaupt gar nichts anzumerken. Etwas Zerstreuung, nebst untermischten Seufzern, ließ sich deutlich erkennen. Zuletzt fragten mich der Herr von Dominique noch, wie hoch ich ihr Gut, nach dem getroffenen Meliorationen bey einem Verkauf in Werth hielte! –[118]
DELOMER. Nehmlich das neugekaufte gräfliche Gut?
NEURATH. Bitte um Verzeihung. Dieses eigenthümlich hochadelich von Dominiquesche Gut.
DELOMER betroffen. Dieses –
NEURATH. Wo wir gegenwärtig uns befinden.
DELOMER. So? Er wird nachdenkend und unruhig; nach kürzer Pause etwas schnell, und mit einer Verbeugung den Neurath entlassend. Ich werde eilen, alles in Ordnung zu bringen.
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