[175] Graf Bardenrode. Graf Hyazinth. Rath Greif.
HYAZINTH. Mein liebster Neffe – einen Kuß.
BARDENRODE. Von Herzen, guter alter Onkel.
HYAZINTH gutmüthig. Ich war vorhin nicht böse, mon Neveu; – nur – weil wir eben damals repräsentirten – konnte ich nicht. – Jetzt sind wir unter uns – gleichsam inkognito. Jetzt wünsche ich Ihnen alle Prosperität, die so ein braver Kavalier verdient. – Umarmen Sie mich, mon Neveu.
BARDENRODE. Onkel, verkennen Sie mich nicht.
HYAZINTH. Nein, mein Lieber.
BARDENRODE sanft. Ihre Unterthanen leiden.
HYAZINTH. Ja, es –
BARDENRODE. Sie sind gedrückt – geplündert. – Sie bereichern sich nicht. Meine Tante hat Vermögen. Wollen Sie, um Fremde zu bereichern, Ihr Gewissen so verletzen, lieber, guter Onkel?
HYAZINTH ängstlich. Mein Gewissen? hm! ach – mon Neveu! – Was sagen denn die Unterthanen?
BARDENRODE. Ich spreche nicht als Erbe – nur als Mensch –
HYAZINTH. Die Baronesse –
BARDENRODE. Ich kenne diesen Einfluß. Allein ist es nicht rühmlicher –
HYAZINTH. Lieber Vetter – das ist gewiß! – Und ich will künftig fest daran arbeiten, daß – Er sieht langsam starr in eine Stelle, und geht dann schnell fort.
BARDENRODE. Was heißt das?[176]
GREIF. Oft sehen der Herr Graf plötzlich etwas; Sie haben dies incommodum; – dann pflegen Sie den Ort schnell zu verlassen.
BARDENRODE. Gewissen Leuten sind, glaub' ich, die Incommoda gar sehr bequem.
GREIF. Ah – Madame la Baronesse!
Er macht ihr Platz und geht ab.
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