[133] Nachmittags erwartete Tage Johanne. »Ich war zweimal vergebens hier« bemerkte er; »ich habe Ihnen viel zu sagen«.
»Ich habe zwei Tage langgeschwänzt«. Sie sah ihn übermütig an. »Es ist so merkwürdig, etwas zu thun, was man nicht soll«.
Er überhörte ihre Bemerkung, nahm den Hut ab und verbeugte sich vor ihr.
»Ich habe die Ehre, in Ihnen eine junge, hoffnungsvolle Schriftstellerin zu begrüßen«.
»Wieso, wirklich? ... nein« ... stammelte sie und wurde dunkelrot im Gesichte.
Er erzählte ihr allerlei Wahres und Erlogenes über ihr »Manuskript«. Sie schritt glückselig neben ihm hin. Nein, daß sie dazu Talent hätte, nie hätte sie das gedacht. Aber eine gewisse Wonne habe es ihr in der That bereitet, die kleine Skizze zu schreiben. Vielleicht sei das ein Zeichen des Talentes.[133]
»Naturallement« sagte er; dann erzählte er ihr von Herrn und Frau Klingenberg. »Sie kennen sie doch selbstverständlich dem Namen nach; jeder Künstler macht dort der Kunst seine ›Antrittsvisite‹.« Er flocht ein, daß dieses großartige Ehepaar darauf brenne, die Dichterin der entzückenden kleinen Geschichte bei sich zu sehen. »Nächsten Sonnabend hol ich Sie ab. Sie gehn doch natürlich hin«.
Sie sträubte sich anfänglich ein bischen, dann versprach sie mitzukommen.
Sie hatte sich so lange unglücklich und verlassen gefühlt, so daß die Entdeckung sie ganz berauschte, ein wirkliches Talent in sich zu haben, welches ihr Zerstreuung und Anregung bot, sie von der öden Zukunft eines Kindermädchens bewahrte und ihr am Ende gar noch Ruhm und Geld eintrug. Die Freude verklärte ihr schönes Gesicht und machte es noch anziehender. Mit feuchtem Glanz in den Augen dankte sie Tage. Ihm wurde bei dem heißen dankbaren Blick dieser dunklen Augen ganz seltsam zu Mut. Er hätte sie am liebsten an sich gerissen und blutig geküßt. Er wußte jetzt, wodurch man diese Seele eroberte. Nicht durch Leidenschaftlichkeit, durch Schmeichelei, nicht indem man den »berühmten Mann« hervorkehrte, sondern indem man sie zur Dankbarkeit zwang. Es giebt vornehme Naturen, denen das Bewußtsein, eine Verbindlichkeit gegen jemand zu haben, zur Eisenkugel wird, die sie nie mehr abstreifen können.[134] Darauf hatte er hier gerechnet. Er war noch nie einem so schönen, reinen Mädchen begegnet.
Seine Häßlichkeit und innere Hohlheit ließ ihn nach Vollendetem die Arme ausbreiten, nach Jemand, der eigene Art besaß und von dem Troß der Nachbeter abwich. Er mußte um seines Vorteils willen den Verehrer einer alten welken Frau spielen und entschädigte sich dafür bei kleinen Grisetten. Aber dies kostete erstens Geld, zweitens war es mit so viel unbehaglichen Nebendingen verbunden. Wenn er Johanne zur Geliebten gewann – die Baronin würde er ja nie lassen, natürlich nicht – dann fielen diese peinlichen Nebenumstände weg. Sie besaß etwas Vermögen, um vor der Hand leben zu können; sie war klug, um auch etwas Anderes, als bloße Liebesunterhaltung zu bieten, und ehrlich schien sie auch; wenn sie sich einmal gab, konnte man ihrer sicher sein.
Tage verabschiedete sich verliebter denn je von ihr. Sie setzte sich gleich wieder hin, um zu »dichten«. Aber es ging nicht; sie war in diesen Tagen zu aufgeregt.
Eines Nachmittags erhielt sie ein Blatt zugeschickt. Es war eine Zeitschrift, und ihr Name prangte auf der ersten Seite. Wir bringen hier, hieß es, eine kleine Novellette von Johanne Grün, einem neuen glänzenden Stern am Litteraturhimmel. Mit schweren Opfern ist es uns gelungen, diese Arbeit zu gewinnen, die, wie die meisten Dichtungen der jugendlichen Autorin, eben an eine[135] große Zeitschrift im Auslande abgehen sollte. Darauf folgte Johannes Skizze. Zuerst machte sie ein ganz verdutztes Gesicht, dann aber weinte sie vor Freude. Am andern Morgen kam eine gedruckte Einladungskarte von Klingenbergs. – Am Nachmittag drückte sie wiederholt Tages Hände.
»Das Honorar erhalten Sie später« sagte er leichthin. Auch das noch! Ob sie gleich ihre Lernzeit am Fröbelhaus abbrechen sollte? Natürlich – riet er. Lust hätte sie ja doch keine dazu. Sie solle sich sofort wieder an eine kleine schriftstellerische Arbeit machen.
In ihrer Hoffnungsduselei, in ihrem Rausch beging sie in der That den Schritt, mitten im zweiten Semester aus dem Erziehungskurs fortzubleiben. Sie war wie umgewechselt. Sie jubelte auf wie ein in die Falle gegegangenes und wieder befreites Vöglein.
Am Ende der Theresienstraße, in der sie wohnte, lagen große noch unbenützte Bauplätze. Früher waren es Aecker und Gärten gewesen und einzelne Bäume standen noch hie und da herum. Obgleich es Winter war, war es doch schön und frei dort.
Die glitzernde Schneefläche, durch die sich ein schmaler Pfad schlang, lud zu einsamen Spaziergängen ein. Von jenem etwas erhöhten Terrain aus konnte man das Weichbild der Riesenstadt überschauen. Dort machte Johanne mit Tage öfter Spaziergänge.[136]
Er schwärmte, und sie begann, ihm langsam zu glauben. Sie erzählte ihm mancherlei aus ihrer Kinderzeit, ihre Zunge löste sich nach und nach, endlich gab sie sich als das, was sie wirklich war: als ein leben- und liebedürstendes Geschöpf. Er hütete sich, ihr ironisch wie Lohringer zu begegnen; er merkte, daß sie das haßte.
Am Sonnabend holte er sie ab. Sie hatte ihr weißes Kleidchen angezogen, dasselbe, das sie in ihrer ersten Gesellschaft bei Wewerkas trug. Tage bat sie, ihr Haar loser und tiefer zu stecken. Sie gehorchte ihm und sah mit dem etwas unbändigen, leicht gefesselten dunklen Haar im Nacken entzückend aus.
»Ich habe riesiges Herzklopfen« sagte sie auf Klingenbergs Treppe. Er beschwichtigte sie. Einen Augenblick tanzte ihr alles vor den Augen, als sie die vielen Lichter und Menschen sah; dann fühlte sie ihre Hand geschüttelt, und ein großer eleganter Herr mit schwarzen Locken stand vor ihr.
»Fräulein Grün, meine Frau!«
Die kleine dicke Frau mit den kostbaren Brillanten in den Ohren nickte ihr zerstreut zu. »Recht erfreut, daß Sie uns beehren. Na Tage, Ihre letzte Photographie ist ja trefflich geworden. Sie steht in allen Schaufenstern der Buchhandlungen«.
»Mir sehr peinlich« sagte er mit gerunzelten Brauen. Er verschwieg, daß er selbst allen bedeutenderen[137] Buchhandlungen angeboten hatte, sein Bild in ihrem Schaufenster auszustellen. Johanne wurde von der Hausfrau einer Menge Menschen vorgestellt. Sie knixte bescheiden und sah die wenigsten derselben an. Tage hatte sie böswillig verlassen. Sie blickte sich, als die Vorstellung endlich beendet war, verlegen nach einem bekannten Gesicht um. Da trat eine hübsche große Frau zu ihr.
»Fräulein Grün, Sie wohnen bei Wewerkas, nichtwahr? Wie gehts Ihnen? haben Sie sich schon bei uns eingewöhnt?«
Die Frau war sehr geschminkt und geschnürt und trug ein prachtvolles grünsamtnes Kleid mit reichem Zobelbesatz. Johanne blickte sie bewundernd an und stammelte einige verlegene Worte. Die Dame lächelte über die naive Kleine, plauderte noch etliches und trat dann zu einer anderen Gruppe. Johanne stand tief verlegen da und wußte nicht, was sie beginnen sollte. Da hörte sie eine bekannte Stimme neben sich.
»Eher hätt' ich geglaubt, den Kaiser von China hier zu finden als Sie«.
»Herr Lohringer!«
Seine dunklen Augen sahen sie entzückt, traurig, vorwurfsvoll an.
»Was treiben Sie alles? Weshalb kommen Sie nicht mehr zu Frau Schüler?«[138]
»Ach« sie senkte den Kopf, »hörten Sie denn nicht von dem Neuen in meinem Leben?«
»Sie haben eine kleine Skizze geschrieben«.
»Ich bin Schriftstellerin geworden«.
»Sapristi. Aber hoffentlich nur zum Sonntagsvergnügen«.
»Nein, ich – ich habe meinen Kursus unterbrochen; ich will mich ganz der Schriftstellerei widmen«.
»Aber mein Gott –« er sah sie kopfschüttelnd an, »das ist doch ein leichtsinniger Streich. Hat wohl Tage auf dem Gewissen, wie?«
»Ja ich bin ihm furchtbar dankbar«.
»So, so« meinte Lohringer, indem er sie anblickte, »nun, ich sagte Ihnen ja einmal, Sie müßten sehr viel durchmachen, bevor Sie den richtigen Weg zu sich entdecken«.
»Sie reden wie ein Prediger«. Sie sah ihm mit aufsteigendem Zorn und voll Weh in die Augen. »Und wer handelt weniger –«
»gut, korrekt, edelmütiger als ich. Hm? Wollten Sie das sagen?«
»Ja« versetzte sie ehrlich.
»Na, lassen wir das« sagte er heiter, »Sie sind noch zu jung, um einen reifen Menschen zu verstehen; hier ist auch gar nicht der Ort, um ein ernsthaftes Gespräch zu führen. Ich freue mich, Sie getroffen zu haben und – glauben Sie nur nicht, daß ich ein Zerstörer bin.[139] Ich habe die tiefste Achtung vor allem Ganzen« er neigte sich näher zu ihr, »verstehen Sie, wo ich aber Scherben finde, da zögere ich nicht, meinen Fuß darauf zu setzen, auch auf die Gefahr hin, sie noch mehr zu zerbrechen.
Haben Sie den Mann dort mit dem hageren Gesicht und dem weiten Mund schon beobachtet?«
Johanne wandte mechanisch den Kopf zur Seite, wo jener Herr stand.
»Das, was Sie mir eben sagten, interessiert mich viel mehr als –«
»Es ist der berühmte Weiden« fuhr Lohringer fort, »ein Schriftsteller, dessen Spezialität darin besteht, die Werke bekannter Dichtergrößen noch einmal herauszugeben. Da er selbst nichts in sich hat, sucht er wenigstens seinen Namen mit dem von Leuten zusammenzubringen, die etwas sind. Man schreibt große Artikel über ihn und sein merkwürdiges Genie«.
»Sagen Sie nur« fragte Johanne, die der Doppelgänger der Genies wenig interessierte, »wer ist jene Frau in dem herrlichen Sammetkleid? sie sprach vorhin so vertraut zu mit«.
»Ach die!« Lohringer fixierte die Dame. »Das ist Frau Borstig. Freut mich, daß es ihr wieder gut geht. Sie besitzt nämlich nur das eine Gesellschaftskleid, das ihr ein reicher Verehrer widmete. Da es ihr und ihrem Gatten – er ist Zeichner bei einem Witzblatt – sehr elend[140] geht, befindet sich das kostbare Kleid meist auf dem Leihhaus. In dieser Zeit schlägt sie ›Unwohlseins wegen‹ alle Einladungen aus«.
Johanne kicherte.
»Ach, und die Dame dort. Glauben Sie, daß die Brillanten an ihrem Halse echt sind?«
»Pst« machte Lohringer, »und ob. Der Schmerbauch neben ihr, ihr Mann, ist der gefürchtete Kritiker an der ›Großen Presse‹. Früher war sie Modell. Heute nimmt sie teil an der Herrschaft ihres gestrengen Kritikergatten und vernichtet arme Teufel, die sie nicht anbeten, in der Lauge ihrer Kritik«.
Plötzlich rief Johanne so laut, daß ein paar Damen sich malitiös nach ihr umwandten: »Mink, Mink, nein wie hübsch. Ich habe ihn schon eine Ewigkeit nicht mehr gesehen«.
Lohringer lachte. »Sind Sie verliebt in ihn? Soll ich ihn holen gehen? Sie wissen doch schon?«
»Was denn?«
»Daß er sich von Babinsky getrennt hat?«
»Was, von seinem Busenfreund?«
»Ja der Busenfreund, den der edle Mink bis auf den letzten Heller ausgesogen hatte, besaß eines Tages nichts mehr. Da wurde Mink grob, ließ seinen Koffer in die Wohnung eines anderen Bekannten tragen und machte Babinsky öffentlich herunter. Mink hat eine[141] weitherzige Natur. Er quartiert sich einmal bei diesem, dann bei jenem Freunde ein. Da lebt er ein paar Jahre, läßt sich erhalten, kleiden, macht alle Arten Vergnügungen mit, natürlich auf des Andern Kosten, und ist eines Tages der Gastgeber ausgebeutet, geht der edle Dichter schimpfend von ihm und sagt ihm die schändlichsten Dinge nach. So knappert er sich durch die Brotkörbe seiner Freunde hindurch«.
In diesem Augenblick entstand eine Bewegung in der Gesellschaft.
»Ei sieh, Lohringer!« Tage schüttelte ihm die Hand. »Darf ich um die Ehre bitten, Sie zu Tisch führen zu dürfen, gnädiges Fräulein?«
Johanne legte lachend ihren Arm in den seinen. Lohringer sagte: »Auf Wiedersehen später« und ging, seine Tischdame zu suchen. Die Flügelthüren des Speisesaals wurden geöffnet, und in langer, glänzender Reihe verfügte sich die Gesellschaft an die festlich mit frischen Blumen und altem Silber geschmückte Tafel.
Klingenberg kehrte den besorgten Hausherrn heraus und ließ seine Augen bald hier, bald dorthin spazieren. Das Diner begann mit gebackenen Austern; die Diener reichten auserlesene Weine herum, wobei sie den Namen der Sorte diskret flüsterten. Tage trank Johanne mit glänzenden Augen zu. Dann sagte er leise: »Was wollte Lohringer? Er schlug ja förmlich Wurzeln bei Ihnen«.[142]
»Ich war ihm sehr dankbar. Ohne ihn hätte ich wahrscheinlich einsam in einer Ecke gestanden«.
»Was Ihnen einfällt. Ich konnte mich Ihnen nicht gleich widmen. Es waren allerlei Bekannte da, die mit mir ein Wort sprechen wollten. Aber ich wäre längst gekommen, wenn ich ihn nicht wie angenagelt neben Ihnen erblickt hätte. Prosit Doktor!«
Ein Herr mit einer Glatze erhob sein Glas gegen Tage. Der Dichter trank ihm Bescheid.
»Ein Freund von Ihnen?«
»Ein famoser Kerl. Denken Sie, er ist Unterlehrer gewesen. Eines Tages fällt ihm ein, eine Zeitung herauszugeben. Er pumpt sich einige tausend Mark, verschickt Prospekte, mietet ein Bureau und zwei kleine Buben, die für die Ehre, sich Redakteure nennen zu dürfen, ihm halb umsonst arbeiten. Aber keine Katze abonniert auf das Blatt. Das erste Vierteljahr vergeht. Dahlke gerät in Verzweiflung. Was thut er? Er stellt jeden Tag ein ›Eingesandt‹, das er natürlich selbst schreibt, an den Kopf seines Blattes. Einmal heißt es: Wir entgegnen dem Herrn Einsender von gestern, daß unser Blatt Katholiken sowohl wie Protestanten freien Spielraum läßt sich auszusprechen. Dann: Herr Dr. H. meint, wir verträten weniger das Interesse unserer jüdischen Mitbürger: das ist ein Irrtum. Uns sind alle Menschen gleich, ob Heiden, ob Christen. Dahlke verschickte ein[143] Jahr lang gratis das Blatt. Schließlich geriet er noch auf andere Kniffe. Er setzte auf Rätsel und Charaden, die jedes Schulkind lösen konnte, namhafte Preise. Er schimpft und poltert in dem ›Eingesandt‹ gegen sein Blatt, dieses Blatt mit der humanen Tendenz. Schmeichelt allen Konfessionen, – natürlich figurierten alle möglichen Namen unter jenem ›Eingesandt‹ –, und gewinnt schließlich Abonnenten. Heute zählt seine Zeitung ihrer dreißigtausend. Aber was ich sagen will, trauen Sie nicht dem Lohringer. Er ist falsch, neidisch«.
»Das glaub ich nicht« versetzte Johanne und sprach etliche warme Worte zu Lohringers Gunsten. Tage zuckte etwas ärgerlich die Schultern und kam auf anderes. Man saß beinahe zwei Stunden bei Tisch. Dann verteilten sich die Gäste in Gruppen. Die Herren gingen ins Rauchzimmer. Tage wich den Rest des Abends nicht mehr von Johannes Seite. Einige Male tauchte Lohringer neben ihnen auf, lächelte heimlich und verschwand wieder. Um Mitternacht wurde das junge Mädchen müde und bat Tage, sie nach Hause zu bringen. Er nahm eine Droschke. Unterwegs sagte sie: »Es war sehr schön. Aber eigentlich nichts anderes, als eine Table d'hôte, wo man nichts zu bezahlen braucht. Ich aß einmal mit Herrn und Frau Wewerka im ›Königshof‹ an einer solchen. Aber da durfte man dem Kellner klingeln .....«[144]
Buchempfehlung
Schnitzlers erster Roman galt seinen Zeitgenossen als skandalöse Indiskretion über das Wiener Gesellschaftsleben. Die Geschichte des Baron Georg von Wergenthin und der aus kleinbürgerlichem Milieu stammenden Anna Rosner zeichnet ein differenziertes, beziehungsreich gespiegeltes Bild der Belle Époque. Der Weg ins Freie ist einerseits Georgs zielloser Wunsch nach Freiheit von Verantwortung gegenüber Anna und andererseits die Frage des gesellschaftlichen Aufbruchs in das 20. Jahrhundert.
286 Seiten, 12.80 Euro
Buchempfehlung
Romantik! Das ist auch – aber eben nicht nur – eine Epoche. Wenn wir heute etwas romantisch finden oder nennen, schwingt darin die Sehnsucht und die Leidenschaft der jungen Autoren, die seit dem Ausklang des 18. Jahrhundert ihre Gefühlswelt gegen die von der Aufklärung geforderte Vernunft verteidigt haben. So sind vor 200 Jahren wundervolle Erzählungen entstanden. Sie handeln von der Suche nach einer verlorengegangenen Welt des Wunderbaren, sind melancholisch oder mythisch oder märchenhaft, jedenfalls aber romantisch - damals wie heute. Michael Holzinger hat für den zweiten Band eine weitere Sammlung von zehn romantischen Meistererzählungen zusammengestellt.
428 Seiten, 16.80 Euro