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[31] Die Vorigen. Ein Kapellmeister.
SEBASTIAN. Was ist das? Musik wird do a g'macht! Er steht auf und geht auf den Kapellmeister los. Sie, Freund! Sie sein do wohl der Vorgeiger?
KAPELLMEISTER. Ja, ich bin der Kapellmeister, welchen Herr von Hochfeld zu dem heutigen Balle bestellt hat –
SEBASTIAN. Was – Ball – Tanz? – Und da hat mi der Schlingel nit rein lassen wollen.
ROBERT. Herr von Hochfeld wird gedacht haben, daß Sie zu ermüdet seien von der Reise.[31]
SEBASTIAN. Ah was! Müd? Wann ein Östreicher no so müd ist, und er hört a Fiedel, so geht's ihm in d' Füß, und er muß tanzen – Sie – sagens mir, was werdens denn aufspielen?
KAPELLMEISTER. Was befohlen wird: Quadrillen, Kotillons, Polka.
SEBASTIAN. Das G'frast kenn' ich all's nit, aber sagens mir, wanns ein ordentlicher Musiker sein, so müssens ja ein echten östreicher Landler ah kennen?
KAPELLMEISTER. Jawohl –
SEBASTIAN. Ja, ja? Sie? Da spielens mir ein auf – aber an recht saubern –
KAPELLMEISTER. Ja – ich weiß nicht, ob ich –
SEBASTIAN. Obs därfen? – Ja, wann ich's sag, schon; ich bin der Bruder vom Hausherrn, und auf an paar Taler kommt's mir a nit an. Er wirft den Musikern, welche bereits auf der Tribüne Platz genommen haben, Geld zu. Allons! Aufg'mischt.
DER KAPELLMEISTER steigt hinauf.
KAPELLMEISTER. Auf Ihre Verantwortung! Er gibt das Zeichen; es beginnt ein Ländler.
SEBASTIAN tritt bei dem ersten Teile nur mit den Füßen den Takt, wird aber ganz hingerissen, und beginnt zu singen.
Lied mit Tanz.
Vier Darm und zwei Bredl'n,
Das z'samm macht an Geig'n
Und do kann am ihr Ton
So ins Herz eini steig'n.
Bei mein Vatern is lusti,
Da geht's uma dum,
Da hupfen die Mäus
In der Tischlad herum.
EINE MENGE GÄSTE eilen herbei und bleiben verwundert stehen.
SEBASTIAN läßt sich im Tanze nicht stören, plötzlich teilt sich die Menge und Hochfeld, Eulalia, Regine, Hupfer, Graf von Flambourg und Herr von Wellenschlag kommen in den Saal.