[55] Sebastian. Apollonia.
APOLLONIA. Wastl!
SEBASTIAN. Was –
APOLLONIA. Du i waß nit – ich hab' was gemerkt, was mir nit g'fallt –
SEBASTIAN. Was denn?
APOLLONIA. Waßt, der Bediente hat uns vorher g'sagt daß wir auf unserm Zimmer essen sollen –
SEBASTIAN. I waß's – Für sich. Mein Gott! Mei Bruder wird heut' nit in der rechten Laun' sein, und will uns halt den Appetit nit verderben.
APOLLONIA. Ist dir das nit aufg'fall'n?
SEBASTIAN. Na – Für sich. dem Weib därf i nichts sagen, die verliert gar glei den Kopf –
APOLLONIA. Waßt aber a, warum wir allein essen sollen?
SEBASTIAN. Na – waßt du's epper schon?
APOLLONIA. Ja, weils a große Tafel geben, wo vornehme Leut' dazu kommen –
SEBASTIAN. Was – große Tafel.
APOLLONIA. Ja – – ich hab's g'sehn, in der Kuchel haben's vollauf z' tun – a Menge vergold'tes Porzlang'schirr, silberne Schüsseln, silberne Besteck wer'n g'richt –
SEBASTIAN für sich. A Tafel – und mir sagt er, er war in Verlegenheit –
APOLLONIA. Und da hab' i g'hört, wie der Koch grad' zu ein Kuchlmadl g'sagt hat – sie soll unser Essen recht zeitlich bringen, damit die vornehmen Gäst', wanns kämen, uns ja nit dersehen –
SEBASTIAN. Was – was – ist das wahr?
APOLLONIA. Meiner Seel' – Wastel – ich sag' dir's – mi druckt's im Herzen – aber 's ist g'wiß – Fast weinend. dei Bruder schamt sich unser – und wir hah'n glaubt, ihm so a Freud' z' machen –
SEBASTIAN. Weib! Weib! Wann du recht hast – aber[55] nein – nein! 's ist ja nicht denkbar – aber wann – dann – Gott verzeih' mir die Sünd', nachher haß ich die ganze Bagage – soviel ich nur imstand' bin –
FAUSTIN kommt.