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[242] Am Rande des Meeres
Am Rande der Flut,
Da weilet der Knabe,
Gar freundlich und gut;
Er stahl seinem Vater
Die Goldfischlein sein
Und wirfet sie wieder
Ins Meer hinein.
Der Vater, er jaget
Dem Ufer entlang,
Da wird ach dem Knaben,
So ängstlich und bang;
[242]
Er fürchtet den Vater,
Es sinkt ihm der Mut,
Fast möchte er lieber
Hinab in die Flut.
Da färbt sich das Wasser,
Wird schwarz und wird grün
Und weiße Gespenster
Darüber hinziehn;
Die Tiefe, sie donnert,
Der Abgrund geht auf,
Die Fluten beginnen
Den rasenden Lauf.
Sie stoßen den Knaben
Den Goldfischlein nach:
Das rufet des Vaters
Gewissen erst wach.
Ausgewählte Ausgaben von
Gedichte (Ausgabe 1903)
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