[103] Ich kam vor Liebchens Fensterlein,
Tät viele Stunden stehen,
Ob nicht im milden Abendschein
Die Liebe wär' zu sehen.
Was fühlt dies Herz? So Lust als Weh,
Sie kömmt! o süßes Bangen!
Ich sah wohl zitternd in die Höh' –
Da kam der Mond gegangen.
Doch jetzt, doch jetzt, was fühlt dies Herz?
Gewiß! sie ist nicht ferne!
Ich sah wohl zitternd himmelwärts –
Da stunden tausend Sterne.
Dann drüben an dem Fensterlein
Sich mir ihr Bildnis zeigte;
Es war des Himmels Widerschein,
Was sich herunterneigte.