Mohammed

[10] Ihn warf die Mutter winselnd in die Wüste,

Umschritten vom Gefolg gestreifter Panther.

Sie fühlte frei der Löwin sich verwandter,

Die ihres Sohnes Sein mit Blut versüsste.


Er wuchs verwunschen. Wild. Und bunter büsste

Er das Gelüst, zu leben. Schön entschwand er

In das Gebirge. Als des Gotts Gesandter

Stand steinern er im Steine, den er grüsste.[10]


Es durfte mancher höher sich erheben,

Und mancher stürzte tiefer in den Schacht,

Wo schwarz von Russ die dunklen Engel schweben.


Doch keiner hat so licht wie du gelacht,

Und keiner konnte himmlischer verweben

Geist, Güte, Liebe, Macht, ja: Tag und Nacht.

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Klabund: Das heiße Herz. Berlin 1922, S. 10-11.
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