Der letzte Trunk

[121] Nach Baudelaire


Tod, alter Fährmann! Es ist Zeit! Anker gelichtet!

Weisse Winde flattern wie Möwen. Segel gehisst!

Ob Meer und Himmel sich wie schwarze Tinte dichtet,

Du weisst es, dass mein Herz voll goldner Strahlen ist.


Giess ein den letzten Trunk des roten Blutes!

Wie Feuer brennts im Schlund. Mich trägt die Welle

Bis auf des Unbekannten tiefsten Grund. Was tut es,

Ob Himmel mich das Neue lehrt, ob Hölle?

Quelle:
Klabund: Das heiße Herz. Berlin 1922, S. 121.
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