Die Infantriekaserne

[63] Hinter diesem kleinen Feldchen

Steht ein grau verhutzelt Wäldchen,

Über seinen Gipfeln ferne

Blinkt die Infantriekaserne.


Viele schöne rote Dächer

Streckt sie in die Luft wie Fächer. –

Ach, der schönen Wanderin

Ward ein wenig schwül zu Sinn.


Ja sie trippelte und hetzte,

Weil sie was in Glut versetzte,

Und ihr Auge, heiß und gier,

Späht nach einem Musketier.


Dieser hockt im Fenster träge,

Eine Pfeife im Gehege.

Ach, wie wär er doch so gerne

Aus der Infantriekaserne![63]


Quelle:
Klabund: Morgenrot! Klabund! Die Tage dämmern, Berlin [1913], S. 63-64.
Lizenz:
Kategorien:
Ausgewählte Ausgaben von
Morgenrot! Klabund! Die Tage dämmern!
Morgenrot. Klabund. Die Tage dämmern. Gedichte von Klabund pseud. (German Edition)