Inhalt dieses Freuden-Spieles

[288] Es bejahet das H. Buch/ daß viel tausend Geister/ auß dem ersterzielten Liechte/ an dem Geburts-Tage der Welt/ heilig/ keusch und gerecht von Gott erschaffen worden. Als aber Lucifer der Ober-Engel dem Sohne Gottes die gleichgöttliche Hoheit miß gegönnet/ einen guten Theil der Engel auffgewigelt/ und Göttlicher Majestät einen Krieg durch seinen Herold angekündiget/ hat der Herr der Heerscharen Zebaoth/ den Ertz Engel Michael mit seinem Kriegsheer selbigen entgegen geschickt. Diesem ist nicht minder der gantze Anhang Lucifers frisch unter die Augen gezogen/ da dann beede Theile den jhrigen Sieg und Beuten versprochen.

Michaeln zwar/ und dessen gerechter Sache helffen die Geschöpffe streiten. Derowegen weil der Drache mit seinen Engeln den kürtzern zeuhet/[289] wird Er und Lucifer auß dem Himmel geschlagen/ und mit Ketten der Finsternuß auf ewig gebunden. Worauf eine Hertzerfreuliche Wonne der Himmel/ und aller derer/ die darinnen wohnen/ entstanden.

Der Schauplatz ist ein helgestirntes Himmelfeld;

Die Chore sind beyderseits Kriegsleute.


PoetsChors


Zebaoth.Deß Lucifers Soldaten.

Michael.Der Englischen Kriegsleute.

Lucifer.Der Englischen Trompeter.

Drache.Der Engel vnd Lucifers Anhang.

Lucifers Bottschafft.

Satans Schildwache.Der himlischen Sieger.

Quelle:
Johann Klaj: Redeoratorien und »Lobrede der Teutschen Poeterey«. Tübingen 1965, S. 288-290.
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