|
[351] Als er den 30. April den Trauring in Amsterdam mit diser Beischrift: Gott/ Libe und Treue sei mit Q.K. und E.K. bestellet/ den 2. May damit nach Ackersloot kam und Dinstags den 13. May durch den Schout/drei Scheppen und den Secretar/[351] Mittags zwischen 12. und 1. Uhr/ offentlich getrauet war; gejubelt zum jährigen Sibentags-Jubel/ an seinem 17. Prophetischem November, den 13. 14. 15. 16. 17. 18. 19. May, 1687.
Gott preiß/ Gott lob/ Gott dank! Nun ist die Zehnzahl da!
Dis Hochzeit-Fest erschalt durch alle Völker!
Nun stehen di drei-Säulen zur bekehrung!
Dis Jubel ist das Jubel Jubel Jubel!
Du Kind vom Ost/ erwach! Dein erster Ruf beginnt!
Der gutte Saat von Gott erlangt sein guttes End:
Was Gott so längst versprach/ wird freilich heut gesäet.
Gott preis/ Gott lob/ Gott dank! Der Adam nahm neu Even!
E.uropens K.aiserthum ist auch Christins E.K.
Das A. und E schalt itz mit Adam/ Even/
Zur underbringungs Freud/ nach tausend Leid/ dreieinig!
Der sibtzig Völker fas entreift mit unserm Trauungsreif/
Den wahre Kühlmanns-lib der Kühlmännin heut schenkte!
Wir treten neu ins Schif zur wahren Stampolds Reise.
Gott preis/ Gott lob/ Gött dank! Hir ruhet nu dein ruf!
Di eisern Rutte wird mir recht voll macht gelifert!
Was ich als Jüngling hab in Gott versprochen im Kühl-Psalter/
Vollfuhr ich Mann mit Krafft durch Gott vom kleinstem bis zum gröstem.
Drum jauchtzt beim Drabitz heut mein Vater/ Jesus Christus!
York kehrt di Lisse um zum Romes gleichem Mas!
Laslo wird (Phy!) Michaël den Ragotzern aller Länder.
Gott preis/ Gott lob/ Gott dank! Di Nacht ist Voller
Das Feur Gottes zehrt heut auf das Haus der Welt! [Mittag!
Amsterdam/ Londen/ Lutecia/ jauchtzet![352]
Alle di Wunder der Wunder Hochzeiten!
Österreich trauert in tausender starrung!
Des Kühlmanns Zehn geht fort zum Port der Ewikeit!
Der Kaiser Heurathen und Krönen sind schamvoll!
Gott preis/ Gott lob/ Gott dank! Di Kühl-Propheten landen!
Was ihnen ward gezeigt/ laufft A.L.L.E.S. zu den Zil.
Christ bildt sein Hochzeit-Fest mit Kühlmann und Kühlmännin!
Dreieiniger Breutigam! Wir bleiben deine Braut.
Di grossen Feinde sind ein Schertz dem Gold-hornochs!
Di kleine Hunde belln umsunst an Fridrichs Mond!
Di Fünffgestalt gewinnt! Ihr Libes-wesen weset!
Gott preis/ Gott lob/ Gott dank! Der Virthirthron verlodert!
Was Gottes-volk erfuhr/ ko it sibenfach dem Feind!
Des Thires Haupt/ Leib/ Schwantz büsst heut sein Affenspil!
Die Wölfe fallen an/ bis si beschämt den Raub äustheilen!
Das Pfingsten ist! Es lobt Erasmus heut nicht Gott!
Er klagt zu mir/ daß auch Luther noch änge sei gekerkert!
Nord/ lang den Brautschatz her! Ost/ gib den Paten-groschen!
1234567891011121314151617181920212 2232425262728293031323334353637383 940414243444 546474849505152535455 5657585960616263.
Gott preis/ Gott lob/ Gott dank! Di Erndt ist da/ nicht nah!
Di Mühle mahlet schnell! Der A.H.A.B. stirbt im Wagen!
De Haas stärkt Drabitzs Haas! Elias trifft di Hunde!
Di Esther Amsterdams bringt licht aus Romes finsterm!
Das gantze Mensch-geschlecht eilt voll Vernunfft zum Schöpfer!
Es lernt/ das Gott ni schuld von der geruffnen fall.
Der Ost und West webt ab di Zeit des grossen Baumes!
NB. Osten/ Norden/ Suden/ Westen preisen/ loben/ danken einig!
Buchempfehlung
Grabbe zeigt Hannibal nicht als großen Helden, der im sinnhaften Verlauf der Geschichte eine höhere Bestimmung erfüllt, sondern als einfachen Menschen, der Gegenstand der Geschehnisse ist und ihnen schließlich zum Opfer fällt. »Der Dichter ist vorzugsweise verpflichtet, den wahren Geist der Geschichte zu enträtseln. Solange er diesen nicht verletzt, kommt es bei ihm auf eine wörtliche historische Treue nicht an.« C.D.G.
68 Seiten, 4.80 Euro
Buchempfehlung
Im nach dem Wiener Kongress neugeordneten Europa entsteht seit 1815 große Literatur der Sehnsucht und der Melancholie. Die Schattenseiten der menschlichen Seele, Leidenschaft und die Hinwendung zum Religiösen sind die Themen der Spätromantik. Michael Holzinger hat elf große Erzählungen dieser Zeit zu diesem Leseband zusammengefasst.
430 Seiten, 19.80 Euro