176. Die Bläsjungfer.

Mündlich.

[152] Zwischen Bernburg und dem Dorfe Altenburg liegt ein Teich, der Bläs genannt, rings von Wiesen umgeben. In dem soll vor alter Zeit ein Schloß untergegangen sein, und viele behaupten, daß sich da oft die Bläsjungfer sehen laße, mit ihrem Schlüßelbund an der Seite. Viele soll sie schon versucht haben, daß sie sie erlösen möchten, und so hat sie auch mal ein goldenes Ei hingeworfen, aber es hat sich keiner gefunden, der es hat aufheben mögen; wäre das geschehen, so wäre sie erlöst gewesen.

Quelle:
Adalbert Kuhn / W. Schwartz: Norddeutsche Sagen, Märchen und Gebräuche aus Meklenburg, Pommern, der Mark, Sachsen, Thüringen, Braunschweig, Hannover, Oldenburg und Westfalen. Leipzig 1848, S. 152-153.
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