3.

Mündlich aus Ueffeln.

[310] Wenn die Wålrêersk in ein Haus kommt, so kann sie nicht eher fort, als sie etwas quades angethan. So kömmt auch einmal eine zu einem Bauer nach Ueffeln, die hatte Butter und Eier zu verkaufen und quälte ihn so lange, bis er ihr endlich etwas abkaufte. Kaum war sie fort, so kam sein Vater und sagte, das Pferd im Stalle liege im Verrecken; der Bauer wollte es kaum glauben und ging in den Stall, aber da sah er, daß es wahr sei, und wußte nun bald Rath, denn[310] das hatte offenbar die Frau, die er schon längst im Verdacht hatte, daß sie ein Wålrêerske sei, gethan. Er nahm deshalb eins von den gekauften Eiern, schlug es dem Pferde in die Krippe unter's Futter, daß es davon fraß, und augenblicklich war es wieder gesund.

Quelle:
Adalbert Kuhn / W. Schwartz: Norddeutsche Sagen, Märchen und Gebräuche aus Meklenburg, Pommern, der Mark, Sachsen, Thüringen, Braunschweig, Hannover, Oldenburg und Westfalen. Leipzig 1848, S. 310-311.
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