12. Szene.

[52] Vorige. Weigelt. Minna von rechts.


WEIGELT auffallend modern gekleidet. Herr Schwalbach, ich habe die Ehre.

SCHWALBACH mit einer leichten Verbeugung. Diener, Herr Weigelt.

WEIGELT. Was darf ich Ihnen vorsetzen?

SCHWALBACH. Wie?!

WEIGELT. Wir müssen doch ein Glas Wein zusammen trinken. Vielleicht ein kleines Chateauchen, direkt aus Lafitte?

SCHWALBACH. Danke.

WEIGELT. Oder Champagner? Natürlich, Champagner! Minna, hole mal 'ne Pulle Röderer. Zu Schwalbach. Er kost't jetzt 10 Mark, aber Sie brauchen sich gar nich zu genieren – alles im Keller.

SCHWALBACH. Ich trinke niemals Wein.

WEIGELT. Ach, schade!

SCHWALBACH. Ich setze voraus, daß Ihnen der Zweck meines Gesuches bekannt ist?

WEIGELT. Gewiß, gewiß. Minna!

MINNA. Herr Weigelt?

WEIGELT. Drücke dir.

MINNA bei Seite. Es ist abscheulich! wenn nur die Türen nicht so dicht wären. Mit dem Kaffeegeschirr ab durch die Mitte, sie läßt die Zeitung auf dem Tische liegen.


Quelle:
Adolph L’Arronge: Gesamt-Ausgabe der dramatischen Werke. Berlin 1908, S. 52.
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