Vierte Szene.


[214] Königin. Struensee.


STRUENSEE. Halt da, Graf Ranzau! Trabanten herbei!

KÖNIGIN. Struensee, um Gottes willen, hindert nichts! Sonst sind wir verloren!

STRUENSEE. Wir? Was ist?

KÖNIGIN sich umsehend. Sprecht leise! Ranzau eilt! Ranzau rechts ab. Die Königin geht in den Vordergrund; Struensee folgt ihr. Jede Maske kann uns verraten! Der König fahndet auf Eure Liebe für – erwidert nichts! – auf Eure Liebe für die Königin! Das geringste Zeichen ist Euer Tod, und der Königin Verderben! Sagt nichts, hört mich! Nun müßt Ihr fort! Durch meine Gemächer dem Grafen nach! Der Augenblick muß gewonnen werden. Ich eile zum Könige selbst, und sage ihm die Wahrheit; sie allein kann retten, denn der König ist edel. Lebet wohl, Struensee, lebe wohl! Vielleicht für dieses ganze Leben. Sie eilt rechts nach hinten ab; kurze Pause, der Eremit ihr nach.


Quelle:
Heinrich Laube: Gesammelte Werke in fünfzig Bänden. Band 24, Leipzig 1908–09, S. 214.
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