|
[50] Dat gerne jederman sick sülvest höret röhmen,
Darinne kan men en nicht lastern noch verdömen,
Dat is uns van Natur eine angebahrne Lust,
De wy gesagen hebt uth unser Moder Brust,
Wowol wen wy uns wiln mit unser mate meten,
Wy avertüget sind dörch eigenes geweten,
Dat sülkes Loff herkümt uth lutter Hüchely,[50]
So late wy idt doch passeren quyt und fry,
Vnd menen, einem Man unbillick Loff tho wenden,
Sy beter als mit recht und billicheit en schenden.
De Titel und de Ehr de ein dem andern gifft,
Wen he en redet an, edr wen he an en schrifft,
Darin kan men ein Bild der Döget hörn und lesen,
De in demsülven is, edr in em scholde wesen.
De zweck und Richtemael der Titel allesampt,
Is dat se tögen an de Hocheit edder Ampt.
Wen schon de Titel feilt in der Person offtmalen,
De sülkem Loff und Ehr van widem nicht kan nalen,
Erinnert he en doch, als dat idt em gebörth,
Dat he sick werdich maeck dem Titel den he föhrt.
Wol averst alto sehr mit Titeln sick wil klowen,
Vnd sines Standes Ehr wil alto hoch upstowen,
Glyck als dat Water deit, dat mit gewalt sick streckt
Hoch jegen sinen Dam, alsden de Dam dörch breckt,
Vnd krigt ein grot wydt Lock, nicht ahn des Landes schaden,
Dar ligt de Titel den, und is nicht wol geraden.
Men römt jo billich den de dar is römens werth,
Vnd wem dar Ehr gebörth, de wert mit recht geehrt:
Men Mißbruck de verderfft veel ding schentliker wise,
De an sick sülvest sind in hogem lave und Prise.
Nu möcht ick doch wol weten geren,
Wat doch dat vör Lüde gewesen wehren,
De am ersten sülcke Dorheit bedacht,
Vnd de Titel hebben so hoch gebracht.
Ick hebbe wol ehr gehört van einem olden Buren,
Dar wer eine sünderlicke arth van Creaturen,
De mit Spitzhöden und den Vosschwantz tho striken,
In der gantzen Welt nicht hadden eres geliken,
Mit Schmeicheln erwerven der Heren gunst,
Dat wer er Meisterstück und gröteste Kunst.
Desülven Lüde würden nu genömt Poëten,
Mit dem Nahmen leten se sick sülvest heten.
»Van en sind erstlick gekamen und entsprungen
De hogen Titel, und rede mit krummen Tungen.«
So sede de Buer. Also bald qvam dar ein Man,
De hadde ein groff thoflicket Wams an,[51]
Keine Lues konde hechten up siner Kappe,
Vör de Knee sat em ein groet leddern lappe:
Ein stück vam Hemde hinck em uth der Broeck,
Dat nicht rechte vel na Rosen roeck.
Syn schmerig Hoet was gantz thoreten,
De Tehne hadden em sine Scho dörchgebeten.
Ick dachte by my sülvest, ick dörste wedden,
Dat wy hier einen van den Poëten hedden.
Vth siner Lumme langde he her ein Papier,
Dat was gantz vet, und thoreten schier.
He sprack: »köne gi Latyn, dat lath my weten.«
Ick sede, »myn Latyn heb ick bald vergeten:
Ick hebbe wol ehr in beiden Stilen
Mit Latyn my könt herummer kilen,
In ligaten und ock in Prosen,
Dat is, im gebunden Stil und im losen.
Wat ick nu noch kan, werd my weinig nütte,
Ick kan wedder Speck darvör köpen noch Grütte.«
He sprack, »glyck is bi geliken gekamen,
Vögel van einer Fedder flegen gern tosammen.
Doch juw is dat gelück noch beter bewagen,
Mit einem goden Klede sindt gy angetagen.
Daruth ick wol kan gissen und ermeten,
Dat gy sindt in einem ehrlicken Stande geseten.
Ick weet nicht wor ick my skal henwenden,
Kuem kan ick bedecken mine nakede Lenden.
De Orsake dat ick gah in sülken Lumpen,
Is, dewyl ick nicht kan bringen grote grumpen:
Ick kan nicht pludern, schnorcken noch pralen,
Noch andere över de Heckel halen.
Denn nu is nicht vel daran gelegen,
Off einer Studeret hefft tho degen,
Kan he man groet Spreken und Parleren,
So kan he wol balde kahmen tho Ehren:
Wol gebruken kan dat grote Messer,
De wert wol Rector edder Professer.
Dat Sprickwort dat myn Oldervader sprack,
Grote wörde füllen nicht den Sack,
Dat wil tho dissen tiden nicht gelden,[52]
Idt drept nicht in, edder jo gahr selden.
De Vpschniderie und rodomontade,
De füllen nu de Büdel drade.
Wol simpel bi der Erden wil krupen,
De kricht wedder tho freten noch tho supen.
He werd nicht vele prospereren,
In keinem ansehn syn bi groten Heren.
Van em wert men dat Ordeel fellen,
Dat is einer van den schlichten Gesellen,
De kan sinen Kraem nicht tho Marckede bringen,
Noch discurreren van Politischen dingen.
Vth sinem oltfrenkischen Wams kan men verstahn,
Dat idt wert syn ein schlecht Brian.
Man kan den Pracher wol wahnen laten
In einem olden verfallenen Katen,
Dar in ein Dörpschoster sick scholde schemen,
Mit den Knechten sine residentz tho nehmen.
Seet, her myns geliken, so geit idt hüden,
So spöket de Düvel mit den Lüden.
Dewyl ick nicht wil pralen und hoch spreken,
So hebb ick kuhm dat leve Brod to breken,
Vnd moet wol offtmals gar schmale biten,
Vnd de Kleder up dem Live verschliten.
Men de Poëten de dar hebben den Nahmen,
Dat se nüwlick vam Parnass sind gekamen
Vnd hebben den gantzen Helicon upgeschlaken,
De könen sick ere Versche wol tho nütte maken.
De krigen wol up ein mahl verehrt
Staetlike Geschenck, wol hundert Daler werth,
Dat gesapene Sap uth der Hippocrene,
Dat kan se setten up de Beene.
Wy arme Stümpers, de nicht vel dögen,
Wen wy ein Carmen schriven na unsem vermögen,
So goet als wy idt hebben gelehrt,
Krige wy doch selden wat davör verehrt:
Men meent, idt schal gode recompense wesen,
Wen se dre edder veer Regen darvan lesen,
Vnd könen de Arbeit wol verschülden,
Wen se dem Drücker betalen einen Gülden.[53]
Dat sülve gelücke heb ick ock gehat,
Ick hebbe studeret, wat helpt my dat.
Seet hyr, dit Carmen hebb ick nüwlick geschreven,
Vnd einen Daler darvör tho drücken geven,
Wille gy idt lesen, und flitig betrachten,
So schöle gy bekennen und erachten,
Dat Apollo mit den Musen alle negen,
Idt hebben entfangen in erem Bregen:
Vnd dat idt is uth Cyrrha geflaten,
Als ick idt hebbe willen in de Fedder vaten.
Ick weet gy werdet beter darvan richten,
Als einer deed van den Bösewichten,
Van den kalen verbrüdeden Eselsgesellen.
Settet juw wat dael, ick wilt juw vertellen.
Idt is nu ungefehr ein Maent edder wat,
Dat ick quam in ein vörnehme Stadt
Vp mine Apostel Peerde gereden:
Wyl dat idt is eine van den berömsten Steden,
So was mine Mening ick wolde etliken Heren
Dit Carmen, dat gy sehn, offereren,
Darmit ick konde ein Viaticum erlangen,
Vnd ein stücke Geldes van en entfangen.
Erer etlike sick sehr römlick heelden,
Vnd my eine ehrlike Gave mitdeelden,
Darmit ick mine hete Lever kölde,
Vnd de Schwaricheit vam Herten spölde.
Etlike my nichtes geven wulden,
Vnd my noch dartho de Huet vul schulden.
Vndern andern quam ick in ein Hues gegahn,
Dat schöneste dat in der Straten möchte stahn.
Ick dachte, hyr waent gewis ein Excellentz,
Edder is eines hochgelehrden Residentz.
Thom weinigsten waent hyr de Decanus.
Ick makede eine zierlike baselmanus
Vör twen Megden de my quemen entjegen,
Vnd lacheden, so balde als se my segen.
Ick sprack, Junfern, willet my tho willen dohn,
Vnd helpen my thor audientz by den Patron:
De eine Magd sede, gode Fründ gy drömet,[54]
Hyr is nemand de Patron werd genömet.
De Here hyr int Hues dar gy na fraget,
Is etlike Jahr gewesen Vaget,
Nu is he ein Kopman, und handelt mit Koren.
(Ick dachte in my sülvest, dat sind spöttische Horen)
Is etwas an juwen warff gelegen,
So wil ick idt em antögen juwent wegen.
Lange stund ick dar, und lurede bi der Dör,
Beth endlick de eine Magd quam wedder hervör,
Se sach my glupisch an, und sede, unse Vaer
De hefft nu nichts behoff van juwer Waer,
Wen he wert upt Jahrmarckt wandeln,
So wil he juw wol etwas affhandeln.
De Heer sampt der Magd de weren so alvern,
Vnd meenden, ick were einer van den Quacksalvern,
Vnd hedde tho kope Kruet vör den Wörmen,
De den Jungen Kindern de Büke störmen.
Edder dat ick konde böten de Rupen,
De in den Garden up de Böme krupen.
De andre Magd sede tho er, ey scharn,
Du bist nicht wys, myn gode lille Marn,
Du sühst en vör einen unrechten an,
Dat is gewis desülve Man,
De unsen Schwinen plecht uthnehmen ere Saken,
Vnd van den jungen Bullen kan Ossen maken.
Ick dachte in my sülvest gy Schandteven,
Dat juw de Bödel den Segen möte geven,
Hedd ick juw allene an einem Ord,
Ick wolde juw de Wörme so driven forth,
Vnd juw de Saken so uthnehmen,
Gy scholden juw ein gantz Jahr darümme gremen.
Nu dat is dat. Ick brachte idt endlick so fern,
Dat ick ward ingelaten tho dem Hern,
In eine Stuve, dar was idt althomahl
So prechtig, als in eines Fürsten Sael.
Ick dede eine grote reverentze maken,
He sadt so styff als ein Hoppenstaken.
Wol sindt gy, sede he, gevet juw kund,
Wille gy Gersten edder Roggen etlike Pund,[55]
De köne gy bekamen Hüte edder Morgen,
Vör barem Gelde, und nicht to borgen.
Ick sprack, grotgünstiger, hochgeehrter Heer,
Ick schetze mi glückselig der groten Ehr,
Hyr her tho kamen an dissen Ort,
Vnd mit dem Heren tho wesseln etlike Wort.
Der gelehrden Patron wert de Heer genömt,
Darvör is he in der Welt berömt,
Em wil ick dit Carmen offereren,
Vnd in sine hoge Gunst my recommenderen:
Sines Nahmens wil ick röhmlick gedencken,
Vnd in den Tempel der memorie hencken.
De Heer sat lang, und sach my an,
Endlick sede he, gy gode Man,
Ick weet nicht wat ick schal uth juw maken,
Gi schnacken wunderlike selttzame Saken,
Velicht werde gy ein Magister syn,
Vnd den Kindern in der Schole leern Latin:
Edder mögen wol gahr ein Bakelaers wesen,
Vnd in der Accademe den Studenten vör lesen.
Laet my idt hören, dat ick kan weten,
Wo ick juw schal titeleren und heten.
Ick sede, grotgünstige Her und Patron,
Dit Carmen wert uthwisen mine profession,
Ick bin ein Poet nu van velen Jahren,
In der edlen Poësie gelehrt und erfahren:
Hed ick so vel Glück als Geschicklicheit,
Idt würde my so nicht gahn als idt my geit.
Phæbus mit allen Pimpleiden,
Is vam Marte överwunden im striden,
Pandora törnig över de maten
Hefft ere gantze Büsse aver my uthgegathen,
Darvan bin ick nu ein Irus geworden,
Vnd getreden in der Mendicanten Orden,
Gy reden kho hoch, sprack de Man tor stund,
Juwe wörde sindt alto kakelbunt.
Doch so vel als ick daruth vernehmen kan,
Sindt gy en Poët und gelehrder Man.
Wowol ick nu nicht eigentlick weet,[56]
Wat dat tho seggen is, Poët,
So heb ick doch van andern my laten berichten,
Dat idt de sindt, de Versche dichten,
De dar könen allerley Rime schriven,
Darmit se allenthalven eren Handel driven,
Vp Hochtiden, Kinddöpen, und bi Doden,
Vnd wohr se sünst etwas sindt vermoden.
Wo gy ock einer van densülven sydt,
So kame gy hyr nicht to rechter tydt,
Den gy sehn wol, myn gode Heer,
Dat hyr is wedder Köste noch Kindelbeer.
My wundert nicht wenig dat gy sydt so Geck,
Vnd bewehren juw mit sülkem Dreck.
Dat Handwerck is jo so gar tho gemeen,
Versche wil itzunder schriven ider ein.
De jungen Bengels de kuem könt lesen,
De willen alle Poeten wesen,
In allen Brudtlachten dat drüdde Gericht
Is gewißlick ein Hochtyd Gedicht,
Darmit glit de Wyn henin deste sachter,
So kan men lustig seggen blanck achter.
Wen begraven schal werden ein Lyck,
Is idt gewesen jemand Vörnehm und Ryck,
Strax moten uthgedeelet werden Carmen,
Glyck als men Almissen uthdeelt den Armen.
By si bona moet ein Carmen wesen,
Dat eine wert gesungen, dat ander wert gelesen:
In bedrövet schwart Papier is idt ingebunden,
Dat drifft de Truricheit weg thor stunden.
De Seele wert glyck up nahm Hemmel geföhret,
Trotz einem Düvel de er ein haer anröhret.
Desgeliken wen man wil frische Magisters backen,
So werden Carmen uthgedeelt mit gantzen Sacken.
In Dänsch in Düdisch und Latyn,
Moet idt gekarmet und gerimet syn,
De geven sülke staetlicke resonantz,
Als ein Vort in einem Kalverdantz:
De Rime mögen springen edder hincken,
De Bockdrücker moet etwas hebben to drincken.[57]
Ja dat noch mehr is, ick heb mi laten seggen,
Dat ock Derens Poetische Windeyer leggen.
Se maken düdische Carmen so hübsch und fyn,
Dat idt mag eine Lust tho lesen syn,
Darmit wünschen se Glück und Segen,
Erem Broder, wen he hefft eine Fruwe gekregen
Könen also sine Hochtidt schmucken.
Idt were beter se seten by den Wucken,
Edder neyeden ein lanck Halslaken,
Edder sünst wat van andern Junferlicken saken.
Wo wol ick my nicht kan vermeten,
Dat ick darvan scholde tho richten weten,
Höre ick doch van den de idt verstahn,
Dat se gahr lappisch darmit ümmegahn,
Vnd dat se nicht goet sindt tho anderen Wegen,
Als de achter Porte darmit tho fegen.
Noch sindt etlicke andere Dagdeve,
De herrümme lopen mit pracher Breve,
De heten se ock Carmen, als gy seggen,
Wat dat is, mögen de Gelehrden uthleggen.
Se kamen tho den Lüden in de Hüser gelopen,
Mit Vndüdischen Düdsch fangen se an tho ropen,
Vnd langen ein stück van einer Scharteken,
Darvör men en schal eine Verehringe reken.
So bald se den Lüden de Hiehasen angetagen,
Vnd se üm ein stückschen Geldes bedragen,
So fangen se an ere dröge Kehle tho salven,
Vnd supen herüm bi helen und bi halven.
De Tabaxpipe moet darbi syn strax,
Darmit Offern se erem Gott Bax.
Wen den dat Geldeken is verteret to hope,
So moet de kale Mantel bliven im lope,
Edder schölen ock den Hoet tho Pande laten,
Vnd gahn mit einen Stave langs der Straten.
Den kümt Her Poët mit sinem Carmen wedder,
Vnd bruket syn falsch bedregersch Mundledder.
Myn günstige Her, segt he, de Krieg hefft mi geplaget,
Van den Fienden bin ick int Elend verjaget,
Ick bin gefallen under mördrische Boven,[58]
De mi all dat mine hebben willen beroven.
Se seggen de Warheit mit lögenhafftigen Munde,
Wen idt de de idt hört, man recht verstunde.
Er gelevede Vaderland dat was de Kroeg,
De Kröger was er Fiendt, do he en den Rock uthtoeg.
Se müsten ere gode Fründe verlaten,
De dar wanen in Beertunnen und Wynvaten.
Ach helpet my, seggen se, dat ick bald wedderkehr
An den Orth, dar my hen verlanget sehr.
Wil man wiken edder wil man wenden,
Se schölen etwas hebben in den Henden,
Parfotz so moet dat syn gedahn,
Ehr se willen uth dem Huse gahn.
Doch wat seg ick darvan mit verdreet,
Gy wetent sülvest am besten, Her Poët,
Gy hebbent wol offtmals practiseret,
Vnd sündt dar Meisterlick up uth gelehret.
Nemt hen dissen Ricksmarck, und darmit to freden sydt,
Ick werde juw doch sünst uth dem Huse nicht guyt.
Van dissem discours ward my de Kop so krues,
My ruwde dat ick was gekamen in dat Hues.
Ick konde my nicht lenger holden, sündern sede,
Wat sündt dat vör fantastische Rede?
Vth juwen wörden kan man wol ermethen,
Dat gy nicht vel sindt by den Bökern geseten,
Dewil gy juwe Ordeel dörffen laten gahn
Aver de dinge, de gy gantz nicht verstahn.
In sülvern Kannen sindt gy beter gelehrt,
Vnd hebben in Peter Mafferts Boeck lenger studeert.
De Ehre de ick juw hebbe angebaden,
De is vör my gar schlicht geraden.
Idt is nicht goet, und plecht nicht tho dögen,
Dat men de Perlen werpet för de Sögen.
Juwen Ricksmarck möge gy beholden geren,
Steket en in den Ers, so wert he nicht verfreren.
Hyrmit ick ungesegnet uth de Stuven leep:
De eine Magt my achter naa reep,
Hyr gy Man, hebbe gy nie Leder tho singen?
Edder sünst etwas van andern schnaeckschen Dingen?[59]
Desemknöpe, Balsembüschen, Rottenkruet?
Ick sede, du Hoer, ein Dreck up dine Schnuet.
Seet, so hönisch werden de Poeten verachtet,
Apollo mit sinen süstern schier gantz verschmachtet.
Darmit ick nicht mehr lide sölcke schande,
Wil ick wedder reisen na minem Vaderlande,
Ick wil sehn, dat ick kan werden ein Schoelmester
In einem Flecken, edder up einem Dörpe ein Köster.«
Mit dissen wörden nam de Man syn affscheet,
Vnd van my weg up de Post tho vote reet.
Ick ward up velerley Gedancken geföhret,
Sine Worde hedden my dat Herte geröhret.
Wat he sede is wol all nicht wahr,
Doch will ick idt nicht verwerpen gar.
Idt is nu ein gemein averganck,
An dersülven Süke bin ick ock gelegen kranck.
De Versche de ick wol ehr hebbe geschreven,
Sind my tho keinem groten profit gebleven,
Gar weinig Ehre heb ick darmit ingelegt,
Dewyl se sind geschreven so schlecht und recht.
Hedd ick gedunnert, und se hoch erhaven,
So hedde ick ock wol gekregen grote Gaven.
Idt is mine eigne schuld: ick bringe up de Baen,
Dat men kan ane Commentarien verstahn.
Ick konde wol so hoch draven wen ick wolde,
Dat idt nemand als ick allene begripen scholde.
Wen ick als de grote Poët schriven würde,
»Die Fraw hat abgelegt jhrs Leibes reiffe Bürde,
Versiglend jhr Ehebet mit einem tewren Pfand.«
Wol würde ergründen disses Radels Verstand?
He meent darmit, de Fruw hefft ein Kind gekregen,
Welches im Ehestand is ein eddel Gades Segen.
Men einer dem so hüpich nicht is ingegaten
Dat hemlische Licht, würde idt düden sülker maten,
Als wen de Fruw ere Kleder van den Bedde
Genamen, und in Pand versettet hedde.
Ein ander de dar meent he würd idt beter weten,
Lede idt so uth, dat Wyff hefft int Bedde gescheten.
Desülve Poët, dar he künstlick verklaert,[60]
Wo syn Fründ up dem Meer in einem Schepe vaert,
Sine hochflegende Flögel mit dissen wörden uthbreidet:
»Auff einem holtzern Pferd das nasse blaw durchschneidet,
Spaltend Neptuni rück mit einem Waldgewächs.«
Ein Halffgelehrd, als ick, las disse schware Lex,
He spintiseerde lang, ehr he se kond ergründen,
Endlick sprack he, »de Poët einen siner Fründen
Beklaget, dat he müst upm holten Esel riden,
Vnd sinen natten Ers dar bruhn und blaw thoschniden:
Vnd dat desülve Fründ Neptun, üm syn verbreken,
Vp dem Kake mit Roden were uthgestreken.«
Sülke hocherlüchtede Rede, de nu is upgekamen,
Bringet den nien Poeten einen ewigen Nahmen.
Idt is nu lacherlick, schriven dat jederman
Ja ock ein Schoester edder old Wyff vernehmen kan.
Man moet sine Fedder hoch aver de Lufft upschwingen,
Vnd mit Poetischen Stil dörch de Wulken dringen.
Dat is nu de Maneer. Ick blive bi dem olden,
Vnd wil mine simpele wise hernamals beholden.
Ick weet dat dar sündt vele hoge Vates Götter,
Ere egene Römer, aller anderen bespötter,
De hinder minem Rüggn einn Adebaers Schnabel dreien,
Vnder den ick bin als eine Vle manck den Kreien:
Averst er Spot kan my wedder schaden noch baten.
Nüwlick kemen to my twe der Parnassischen Vaten,
Der Rimen Aristarchn, de sick leten vel düncken,
De Rime en uth dem Hals als brösich Knuffloeck stüncken.
Ehr de grawe Katte konde twe Eyer leggen,
Konden se dichten und uthwendig her seggen
Negen hundert schone Versch, sampt negentig und negen,
All uth des Phæbi Lunge und der Minervæ Bregen,
All uth der Musen Knee gar kunstlick uth gehickt,
So sehr subtil, als wen de Buck se hed gelickt.
De eine sprack tho my: »In einer Companien
Heb ick etwas gesehn, van juwer Poesien,
De gy vor körter Tydt in düdsche Rym gebracht.
Twaer ick bekenne, dat ick se wol nicht veracht,
Doch lave ick se ock nicht, als de wol hebbn gedahn,
De sick nicht up de Zier der Poesi verstahn.[61]
Gy hebt noch nicht gelehrt uth den nien Poeten,
Wo men de Versche schal in rechte Forme geten.
Dat rechte Meister syn, de holdent just und even,
Ein jeder distichon moet also syn gedreven,
Dat in dem einen Vers nicht kamen silben mehr
Als in dem andern sindt, dat is nu de Maneer.
Men juwe Ryme und Vers de gahn all up und dael,
Himp hamp, de eine is breet, de ander de is schmael,
De eine is scheff und krum, de ander lyck und even,
Als wen uth einem Dörp de Schwine werdn gedreven,
Bi einer vetten Sög lopen sös magre Varken.
Juwe eine Rym is groet als sünt Niclaus Karken,
De ander is so kleen als eines Beckers bode,
Dar men itzund verköfft compendia van Brode.
Dat hefft gantz keinen schick: wil gy juw exerceren,
So mochte gy noch wol de rechte mode lehren,
Vnd endlick ock dardörch erlangen einen Nahmen,
Vnd mit uns in den Tahl goder Poeten kahmen.«
Ick antworde em: »hocherlüchtede Her Poet,
Berömt in aller Welt: ick wolde idt were my leet,
Dat gy juwe edle Tydt so övel angewant,
Vnd mine kale Versch genahmen in de Handt.
Ick hebb noch nicht gelehrt schriven mit sülker Zier
Als gy, dem Phæbus hefft geschencket sine Lyr.
Ick bekenne, mine Rym de sindt so schlicht und recht,
Als de ruge Mütze de mine Groetmöme drecht.
Se sindt nicht like lanck, noch van einer statur,
Dat maeckt ick weet nicht recht ere eigentlike mensur:
In Bökern der gesette heb ick noch nicht gelesen,
Wo lanck ein jeder düdscher Rym moet wesen.
De Juristen hebben darvan tho setten vergeten,
Mit welcker Ele man desülve schal uthmeten,
Darvan is noch thor Tyd uthgegahn kein decret,
Wo schmal se moten syn, wo dick und ock wo breet.
Wo vele Voet dar syn ere vulkömlike Mate,
Darvan sindt noch keine Köninglike Mandate
Publiceret dörch Breve edder Trommeten,
Darmit ick und ein jeder dat sülve konde weten.
Wol is doch den de Her, dörch wes autoritet,[62]
Commendemant, befehl, und wo de Hocheit heet,
Wy schölen an der Tal der Silben sin gebunden,
Glyck als men Isern Kede anhengt den bösen Hunden?
De wahre Rime Kunst noch nicht gedrücket is,
Wowol my ein goet Fründ gesegt hefft vör gewis,
Dat he in der Drückerie gesehn hefft halff und heel,
Des twölfften Tomi dat acht und twintigste Deel
Van Epitome der düdschen Prosodie:
Dat wert ein Böckschen syn, gelövet mi frie,
Darup men krigen wert tho gnagen und tho kowen,
Ehr man dat sülve wert in sine Maag verdowen.
Idt is ock jo altid gewesen gar gemein,
Dat ein groet Vers is lenger als ein klein,
Vnd dat gemeinlick weiniger Silben hangen
In einem korten Rym als in einem langen.
Wen schon de eine Vers ein weinig löpt vöran,
De korte in einem Loep en bald inhalen kan.
Gelyck als wen vele Lüde thosamen wandern,
So süht men nicht den einen als den andern:
De eine is klein, de ander is groet,
Disse is beter als jener tho Voet.
De eine is als ein Rese, de ander als ein Dwarck,
Vnd hebben eren Ganck nicht alle glike starck.
Wen schon de eine blifft ein weinig bestahn,
Vnd let de andern etwas vör uth gahn,
Wen he hefft wat hinder dem Tune tho seggen,
Vnd dar moet sine Schüldicheit affleggen,
So kan he doch darna in einem tolope
Bi sinen Gesellen bald wedder kahmen tho hope.
Wen schon ein Vers sick etwas ferne uthrecket,
Vnd sine Mate över den schreve strecket,
De ander darjegen is ingetagen und kort,
Als ein dröch Sünnenkoke edder Nünneken Vort,
Ick meene dar sy nicht vele an gelegen,
Ein jeder moet dem andern sine Last helpen dregen.
Hefft de eine Vers veer Elen, de ander acht,
So werden doch twe mahl sös tho sammen gebracht.
Wolden de Critici man recht richten,
So were de Sake balde tho schlichten,[63]
Laet se de langen Vers schniden in stücken,
Vnd etlicke stücke darvan an de korten flicken,
So krigen se alle ere rechte Mensur,
Dat is jo eine lichte und geringe Cur.
Darüm min gode Her, wilt my dog nicht verhönen,
Dat mine Ryme gahn up ungelike Benen,
Dat hindert en gar nichts: men schal se ock nicht singen,
Noch na ere cadantz in den Balletten springen.
Sindt se nu nicht geacht, velicht na unsem Dode
Werd disse arth van Rym werden de beste Mode.«
Hyrmit de eine schweeg, und gaff sick fyn tho freden,
De ander, ein Hochdüdsch, finck also an tho reden:
»Mein Herr, was jhr geredt, hab ich mit Lust vernommen,
Kan aber noch nicht recht zu ewrer Meinung kommen,
Weil sie verdunckelt wird durch unbekante Word,
Die nicht gebreuchlich sein an eingem Teutschen Ord,
Da man was Liebligkeit und Zier der Rede heisset,
In stetter übung hat, und sich darob befleisset.
Ewr Rede scheint was grob, die bey uns unbekant,
Vnd nicht geachtet wird in meinem Vatterland.
Darumb was jhr geredt, kan ich nicht wol außdeüten,
Ja selbst in ewrem Land, bei ewrem Landesleuten,
In allen Cantzelein ist unsre Sprach gemein,
Was Teutsch geschrieben wird, mus alles Hochteutsch sein,
In Kirchen wird Gotts Wort in unsre Sprach gelehret,
In Schulen, im Gericht, wird nur Hochteutsch gehöret;
Ewr eigen Muttersprach ist bey euch selbst unwerth,
Wer öffentlich drin redt, den helt man nicht gelehrt.
Bei ewer Sprach kein Zier, kein Liebligkeit man spüret,
Ihr selbest ewer Wort wie Enten schnatter führet.
An ewren Versen mir gantz nichtes misgefelt,
Als nur die lepsche Sprach, die ist zu schlecht bestelt.«
Ick sprack »min gode Her, dat gy also erheven
Juwe Moderspraeck, und er dat Loff vör andern geven,
Dat wert juw nicht verdacht: gy redt als juw vörfahren,
Vnd als noch redt dat Volck im Land dar gy gebahren:
Datsülve doh ick ock: mine Spraecke mi wol gefelt,
Keinr is in unsem Land de nicht vel van er helt.
Mene gy dat mine Spraeck darüm is nichtes werth,[64]
Dat gy se nicht verstahn? Gy schold se hebben leert,
So hed gy se gekont: my gfelt nu so myn Schnack,
Ick spreke als myns Grotvaders older Möme sprack.
Wat kan man bringen her vör Argument und Gründe,
Darmit jemand van juw richtig bewisen kunde,
De Mening, dat van der Hochdüdschen Sprake mehr
Als van unser Nedderdüdschen tho holden wehr?
Vnse Sprake blifft altidt bestendig und vest,
Als se ersten was, even so is se ock lest.
Juwe verendert sick alle vöfftig Jahr,
Dat könen de Schrifften bewisen klar.
Wille gy my nicht gelöven, so möge gy upsöken
Wat geschreven und gedrücket is in olden Böket.
Einer kan mit groter möy kuem dre regen lesen,
Van der Spraeck, de domals is im gebrueck gewesen.
Se is so lappisch und so verbrüdisch,
Dat men schier nicht weet off idt Welsch is edder Düdisch:
So bunt is se, und so vernaten,
Als wen se in eine nie Form were gegaten
Ja se is so jammerlick verworen,
Als were se gewest bym Babilonschen Toren.
Men de Sprake in gantz Nedder Saxen Land
Blifft unverrückt, und hefft bestand,
Dar wert geredt van altomalen,
In Meckelnborg, Pommern und Westfahlen,
In den andern Landschoppen des geliken,
Einerley Sprake, darvon se nicht wiken.
Averst wen man reiset in juwen Landern,
So höret man de Spraken sick verandern,
In der Pfaltz, Schwaben, Schwietz und Düringen,
Gar underscheedlick se ere uthrede bringen.
De eine rüspert uth der gorgelstrate,
Als queme idt uth einem halen Vate.
De ander sine Wort hermümmelt und knüllet,
Als hedde he dat Muel mit heten Brie gefüllet.
Men kan wol hören an eren reden,
Dat en de Kekelrehm nicht is geschneden.
Dat de Neddersachsche Sprake nicht is so gemeen
Als de Hochdüdsche, welches men kan sehn,[65]
Wyl gar weinig Böker darin sindt geschreven,
Vnd weinig gebruket werd darbeneven,
Van den Gelehrden tho Have und in den Kerken,
Daruth kan men ere Werdicheit mercken.
Denn wat gemeen is an allen örden,
Dat is nicht in sülken Prys und hogen Weerden,
Als wat man nicht hebben kan alle faert.
Ein ider sine hochtydtlicke Kleder spaert.
De Saxen willen ere Sprake so nicht verhundaten,
Dat se de willen allenthalven henkamen laten.
Veel gemeener sindt Buren als Eddellüde,
Groff Laken werd mehr gedragen als Sammit und Side.
Semmel is nicht so gemeen als Roggen Broed,
Mehr werd gebruekt dat böse als dat goet.
Wenn unse Sprake so gemeen weer als juwe,
Ick wolde dar nicht vör upstahn, bi miner truwe.
Doch möge gi weten und gelöven gewis,
Dat mennig staetlick Boeck geschreven is
In unse nedderdüdschen Tunge malen,
Daruth men kan Verstand und Wyßheit halen,
Ja beide Testament, dat Olde und dat Nie,
Dat hilge Gades Wort, gelövet idt my frie,
Is erstlyck verdolmetschet und gedrücket
In Neddersassisch, und also gesmücket,
In eigentliker Mening und Verstande,
Ehr idt is uth gegahn in hochdüdischem Lande,
Dat idt wol is tho profit und nütte gekamen,
Vnd hefft vel Möy und Arbeit benahmen,
Den de sick underwunden der hogen Sake,
Vnd idt övergesettet in hochdüdsche Sprake.
In weltliker Wyßheit is kein Boeck geschreven,
Dem men billik mehr Rohm und Loff kan geven,
Als Reinke Vos: ein schlicht Boeck, darinnen
Tho sehnde is ein Spegel hoger Sinnen:
Vorstendicheit in dem ringen Gedicht
Als ein dürbahr Schat verborgen licht,
Glyck als dat Führ schulet in der Asche,
Vnd güldne Penninge in einer schmerigen Tasche:
Men heft sick twar thomartert, dat Boeck tho bringen[66]
In hochdüdsche Spraeck, men idt wil gantz nicht klingen,
Idt klappet jegen dat original tho reken,
Als wen men plecht ein stücke vuel Holt tho breken,
Edder schmit einen olden Pot jegen de Wand.
Dat maket dewyl juw is unbekand
De natürlike Eigenschop dersülven rede,
Welcke de angebahrne Zierlicheit bringt mede.
Gy kont nicht löchnen dat bald iderman
By uns Hochdüdisch verstahn und reden kan,
Men by juw, under hundert men kuem einen fünde
De unse Spraeck verstahn, veel weinger Reden künde:
Darmit möte gy unse Geschicklicheit röhmen,
Vnd juw sülvest der Dumheit verdöhmen:
Juwe Verstand is tho stump: gy musten en erst schlipen,
Dat he wat scharper würd, sunst könt gyt nicht begripen.
Derwegen wy juw ock de curtosi ertögen,
Vnd unse Höfflicheit na juwer Groffheit bögen:
Wen in den Kercken wert gepredigt Gottes Wort,
Edr men sünst Rede holt am offentlikem Ort,
Darmit gy, wat dar werd gehandelt, könen weten,
Vnd stahn nicht als ein Matz, demt Muel is vul geschmeten,
So sindt wy jegen juw so barmhertich und fraem,
Vnd reden dat idt juw tho dem verstande kaem.
Men darüm schöle gy juw in den Sin nicht nehmen,
Als wen wy sülvest wolden unse Spraeck beschemen.
Gy bilden juw wol in, dat nemand reiner spreckt,
Als gy, an eingen Ort, so wyt sick Düdschland streckt:
Fruw Rükenow meend ock, dat ere Apen Kinder,
Wern schöner als Venus, edr jo nicht vele minder:
Dem Ossen düncket dat kein beter Spise was
Des Winters als dat How, des Samers als dat Gras.
Men Reincke is anders Sins: he sede, Fleesch van Höner
Is vel gesunder, und schmeckt nütlicker und schöner.
Ein jeder helt van dem dar he is tho gewendt,
Vnd dat van Jögent up he altyd hefft gekendt.
Gy mehnen ock dat juwe Spraeck schal zierlick syn,
Vnd holdn so vel darvan, als van dem strundt ein Schwyn.
Wat köne gy vör Wörde edder Nahmen herreken,
De wy nicht so zierlick als gy könen uthspreken?[67]
Is nicht unse Möme so goet als ewre Mutter?
Myn Voder schmeckt dem Vehe so wol als ewer Futter.
Ihr drincket aus dem Becher, wy drincken uth dem Stope:
Ewr Magt ein Leibchen hat, unse Deren drecht eine Jope.
De Platteisen by juw schmecken als unse Schullen:
Juwe Stier hebben Hörner als unse Bullen.
Ihr schindet ewer Aas, de Rackers unse villen,
Ihr sitzet auff Arsbackn, wy sitten up den Billen.
Wol eigentlicker hefft geredet van uns beiden,
Darin wert uns de Pawest nicht können scheiden,
Vnd welkerer Spraeck mehr Zier is tho tho schriven,
Darüm heb ick gesehn twe Buern sick dapper kiven,
De eine sed, ey mein, was sprichstu lieber Chim?
Du machst das Maul so kroes, das ich dich nit vernim.
Ich kan dich nit verstohn, du snatterst wie ein Gans.
De ander antworde em: brüd dine Möme, Hans,
Hestu de Keek vul Dreck? Du Hundsfot spreck uth der Schnuet.
Hyrmit grepen se einander dichte up de Huet.
Wol nu van dissen twen heb överhand gekregen,
Datsülve tho seggen laet ick wol underwegen.
Ick frücht dat disse Strydt nicht ehr werd bigelecht,
Bet dat de Tarter Cham syn Ordeel darvan secht.«
Mit disser Rede wy unsen discurs beschlöten.
De beiden Herren na Complementischem gröten,
Ein na dem andern tho Hus gingen fyn sachten,
Dat moet en sülvst bestahn, wat se do van my dachten.
Buchempfehlung
Diese Blätter, welche ich unter den geheimen Papieren meiner Frau, Jukunde Haller, gefunden habe, lege ich der Welt vor Augen; nichts davon als die Ueberschriften der Kapitel ist mein Werk, das übrige alles ist aus der Feder meiner Schwiegermutter, der Himmel tröste sie, geflossen. – Wozu doch den Weibern die Kunst zu schreiben nutzen mag? Ihre Thorheiten und die Fehler ihrer Männer zu verewigen? – Ich bedaure meinen seligen Schwiegervater, er mag in guten Händen gewesen seyn! – Mir möchte meine Jukunde mit solchen Dingen kommen. Ein jeder nehme sich das Beste aus diesem Geschreibsel, so wie auch ich gethan habe.
270 Seiten, 13.80 Euro
Buchempfehlung
Biedermeier - das klingt in heutigen Ohren nach langweiligem Spießertum, nach geschmacklosen rosa Teetässchen in Wohnzimmern, die aussehen wie Puppenstuben und in denen es irgendwie nach »Omma« riecht. Zu Recht. Aber nicht nur. Biedermeier ist auch die Zeit einer zarten Literatur der Flucht ins Idyll, des Rückzuges ins private Glück und der Tugenden. Die Menschen im Europa nach Napoleon hatten die Nase voll von großen neuen Ideen, das aufstrebende Bürgertum forderte und entwickelte eine eigene Kunst und Kultur für sich, die unabhängig von feudaler Großmannssucht bestehen sollte. Michael Holzinger hat für den zweiten Band sieben weitere Meistererzählungen ausgewählt.
432 Seiten, 19.80 Euro