Fünfter Auftritt

[1580] Eine Straße. In der Ferne das Justinenkloster.

Guido. Ein Bedienter. Beide verlarvt.


GUIDO nimmt die Larve ab. Woher kannst du das behaupten?

BEDIENTER. Ganz gewiß, gnädiger Herr, sie können noch nicht hier sein, Ihr Herr Bruder ging kaum fünf Minuten vor uns aus dem Palaste.

GUIDO. O deswegen achtet der Bube auf meine Versicherungen so wenig. – Nichts sollt ich bei Blankan sein? – nicht einmal ein Nebenbuhler, nicht einmal eine Folie, um seinen Glanz zu erheben! Aber beim Himmel! – Siehe, ist das seine Bande, die dort die Justinengasse heraufzieht?

BEDIENTER. Ja, gnädiger Herr.

GUIDO. Laß uns etwas abseits treten, und daß du dich nicht unterstehst, einen Finger zu rühren. Allein will ich sie zerstieben, und keiner soll nachher mein Gesicht sehen, ohne zu erröten, von Julius an bis auf den Knaben, der die Fackel trägt.[1580]


Quelle:
Sturm und Drang. Band 2, München 1971, S. 1580-1581.
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