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[864] Sein Feld besät mit Körnern dort ein Bauer,
Verdrossen tut ers, in verzagter Trauer.
Wird seiner Sense sprießen einst die Ähre
Und nicht den Rosseshufen wilder Heere?[864]
Wer mag getrost die Zukunft noch beschicken,
Sieht er den Sturm schon kommen, sie zu knicken?
Mit lässiger Hand den Samen wirft der Alte
Und wenig hoffend in die Furchenspalte.
Sein Söhnlein aber streut mit hellem Singen,
Weil Jugend freudig hofft: es wird gelingen!
Dort flattert nieder eine Taubenschar,
Und pickend schmälert sie das künftge Jahr.
Die Diebe sieht der Landmann sonder Grollen
Mit schwanken Köpflein schreiten durch die Schollen:
»Ei! Tauben, laßt gefallen euch die Kerne;
Der Feind ist nah, die Ernte noch so ferne!
Du weiße dort! hat dich ein Pfeil geschreckt,
Daß also rot die Brust dir ist gefleckt?
Doch nein! wer hat Geschosse zu verschwenden?
Wer möchte jetzt den Pfeil nach Tauben senden?
Täublein, bist von Lavaur? und traf dich Blut,
Als du ins Nest heimflogst zu deiner Brut?
Barg ein Verfolgter sich am Tag der Rache
Und ward ergriffen unter deinem Dache?
O trübe Zeit, wann Tauben am Gefieder
Das Blut des Menschen tragen hin und wider!«
Der Alte hat der Taube Los erraten,
Und trauernd streut er wieder seine Saaten.
Ein Wandrer, einsam wallend durch das Land;
Des Bauern Wort belauschend stille stand;[865]
Und freundlich spricht er, eh er weiter zieht:
»Hörst du der Lerche helles Morgenlied?
Vom Liede einer Lerche ist umher
Der ganze Himmel voll, nicht klage mehr!
So tönt fernhin der Freiheit Morgenruf,
Zerstampft dir auch die Saaten Rosseshuf.
Es klingt ihr Ruf je heller in die Weiten,
Je mehr die Feinde stillen Tod verbreiten.«
Ausgewählte Ausgaben von
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