[480] ADRAST. – – Daß ich ihn nimmermehr wiedersehen dürfte! Welcher von euch Schwarzröcken wäre auch kein Heuchler? – – Priestern habe ich mein Unglück zu danken. Sie haben mich gedrückt, verfolgt, so nahe sie auch das Blut mit mir verbunden hatte. Hassen will ich dich, Theophan, und alle deines Ordens! Muß ich denn auch hier in die Verwandtschaft der Geistlichkeit geraten? – – Er, dieser Schleicher, dieser blöde Verleugner seines Verstandes, soll mein Schwager werden? – – Und mein Schwager durch Julianen? – Durch Julianen? – Welch grausames Geschick verfolgt mich doch überall! Ein alter Freund meines verstorbenen Vaters trägt mir eine von seinen Töchtern an. Ich eile herbei, und muß zu spät kommen, und muß die,[480] welche auf den ersten Anblick mein ganzes Herz hatte, die, mit der ich allein glücklich leben konnte, schon versprochen finden. Ach Juliane! So wärest du mir nicht bestimmt? du, die ich liebe? Und so soll ich mich mit einer Schwester begnügen, die ich nicht liebe? – –
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Der Freigeist
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