[601] Maskarill. Anselmo. Philto. Staleno.
MASKARILL. Ach! Unglück, unaussprechliches Unglück! Wo werde ich nun den armen Herrn Anselmo finden?
ANSELMO. Ist das nicht Maskarill? Was sagt der Spitzbube?
MASKARILL. Ach! unglücklicher Vater, was wirst du zu dieser Nachricht sagen?
ANSELMO. Zu was für einer Nachricht?
MASKARILL. Ach! der betauernswürdige Lelio!
ANSELMO. Nun? was ist ihm denn widerfahren?
MASKARILL. Ach! was für ein trauriger Zufall!
ANSELMO. Maskarill!
MASKARILL. Ach! welche tragische Begebenheit!
ANSELMO. Tragisch? Ängstige mich nicht länger, Kerl, und sage was es ist. – –
MASKARILL. Ach! Herr Anselmo, Ihr Sohn – –
ANSELMO. Nun? mein Sohn?
MASKARILL. Als ich ihm Ihre glückliche Ankunft zu melden kam, fand ich ihn, mit untergestütztem Arme, im Lehnstuhle –
ANSELMO. Und in den letzten Zügen vielleicht? – –
MASKARILL. Ja, in den letzten Zügen, die er aus einer ungerschen[601] Bouteille tun wollte. – Freuen Sie sich, Herr Lelio, waren meine Worte: eben jetzt ist Ihr lieber, sehnlich gewünschter Vater wieder gekommen! – Was? mein Vater? – Hier fiel ihm die Bouteille vor Schrecken aus der Hand; sie sprang in Stücken, und die kostbare Neige floß auf den staubigten Boden. Was? schrie er nochmals, mein Vater wiedergekommen? Wie wird es mir nun ergehen? – Wie Sie es verdient haben, sagte ich. Er sprang auf, lief zu dem Fenster, das auf den Kanal geht, riß es auf – –
ANSELMO. Und stürzte sich herab?
MASKARILL. Und sahe, was für Wetter wäre. – Geschwind meinen Degen! – – Ich wollte ihm den Degen nicht geben, weil man Exempel hat, daß mit einem Degen groß Unglück angerichtet worden. – Was wollen Sie mit dem Degen, Herr Lelio? – – Halte mich nicht auf, oder – das Oder sprach er in einem so fürchterlichen Tone aus, daß ich ihm den Degen vor Schrecken gab. Er nahm ihn, und –
ANSELMO. Und tat sich ein Leides?
MASKARILL. Und – –
ANSELMO. Ach! ich unglücklicher Vater! –
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