[355] Valer. Lisette.
VALER. Himmel, nun ist alles wieder aus!
LISETTE. So mag sie es haben! Gift und Galle möchte ich speien, so toll bin ich! Für meinen guten Willen mich eine Betriegerin zu heißen? Ich hoffte, sie würde mir vor Freuden um den Hals fallen. – – Wie wird der Alte auf mich[355] losziehen! Er jagt mich und Sie zum Hause heraus. Was wollen Sie nun anfangen?
VALER. Ja was soll ich nun anfangen, Lisette?
LISETTE. Ich glaube, Sie antworten mir mit meiner eignen Frage? Das ist bequem. Mein guter Rat hat ein Ende. Ich will mich bald wieder in so etwas mengen!
VALER. Zu was für einer ungelegnen Zeit kamst du aber auch, Lisette? Ich hatte dir es gesagt, daß Juliane in diesen Streich nicht willigen wollte. Hättest du nicht noch einige Zeit schweigen können?
LISETTE. Konnte ich denn vermuten, daß sie so übertrieben eigensinnig sein würde? Sie können sich leicht einbilden, wie es mit unser einer ist: ich hätte nicht wie viel nehmen, und es gegen sie länger verbergen wollen, wem sie ihr Glück zu danken habe. Die Freude ist schwatzhaft, und – Ach, ich möchte gleich – –
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