Der Sohn

[85] Mutter, halte mich nicht,

Mutter, dein Streicheln tut weh,

Sieh durch mein Gesicht,

Wie ich glüh und vergeh.


Gib den letzten Kuß. Laß mich frei.

Schick mir Gebete nach.

Daß ich dein Leben zerbrach,

Mutter, verzeih.
[85]

Quelle:
Alfred Lichtenstein: Gesammelte Gedichte. Zürich 1962, S. 85-86.
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