Fern

Ich möchte in Nacht mich bergen,

Nackt und scheu,

Und um die Glieder Dunkelheit decken

Und warmen Glanz ...

Ich möchte weit hinter die Hügel der Erde wandern –

Tief hinter die gleitenden Meere,

Vorbei den singenden Winden ...

Dort treff ich die stillen Sterne,

Die tragen den Raum durch die Zeit

Und wohnen am Tode des Seins,

Und zwischen ihnen sind graue,

Einsame Dinge ...

Welke Bewegung vielleicht

Von Welten, die lange verwesten –

Verlorener Laut –

Wer will das wissen ...

Mein blinder Traum wacht fern den Wünschen der Erde.
[16]

Quelle:
Alfred Lichtenstein: Gesammelte Gedichte. Zürich 1962, S. 16-17,36,87-88.
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