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[115] Vor allen Städten seid ihr Meeresbräute
Die herrlichsten; der Tiefe Schätze quellen
Zu euch empor, des Glückes Segel schwellen
An euren Strand der fernsten Länder Beute.
Da, Tyrus, Indien dir Weihrauch streute,
Und da, Korinth, zu deinen Marmorschwellen
Der Römer kam, da auf den hohen Wellen
Dein Leu, Venedig, allen Flaggen dräute;
Da war's, da zog der Ruhm durch Siegestore,
Da schien die Mittagsglut von goldnen Dächern
Auf Heldenbilder längs der Korridore.
Müd lächelnd sahn die Herren der besiegten
Meerwelle zu, indes in Prunkgemächern
Den Perlenfächer ihre Töchter wiegten.