Inhalt

Inhalt des ersten Buchs.


Der Graf von Rivera wird an den Aquitanischen Hof beruffen: er entdecket darüber seine Zweifel dem Herrn von Bellamont, welcher ihm solche benimt, und durch die Erzehlung seines Lebens ein Beyspiel gibt, daß man auch durch die Auffrichtigkeit in der Welt sein Glück machen könte. Der Graf begibt sich darauf nach Hof; findet aber an demselben eine solche Unordnung, daß ihm darüber bange wird. Er verirret sich auf einem Spatziergang in einem Wald und kommt zu einem frommen Einsiedler.


Inhalt des andern Buchs.


Der Einsiedler erzehlet seinen Lebens-Lauf: Einige Bubenstücke, die er verübet, jagen ihn aus seinem Vaterland: er begibt sich nach Licatien in Kriegs-Dienste, ersticht einen im Zweykampf, und flüchtet nach Aquitanien: er kommt durch seinen Verstand bey Hofe empor, mißbrauchet ihn aber zu allem Bösen. Er vergiebt seiner Frauen mit Gifft und verliebt sich darauf in eine tugendhaffte Dame welche die erste Gelegenheit zu seiner Bekehrung ist. Er verläßt endlich den Hof, fällt in grosse Anfechtungen, wird von einem Franciscaner zurecht gewiesen, und gibt Anlaß zu Erbauung der Königlichen Einsiedeley.


Inhalt des dritten Buchs.


Der König von Aquitanien verliebt sich in die junge Gräfin von Monteras: Diese aber hatte sich schon von dem Grafen von Rivera einnehmen lassen: sie erzehlet diese Begebenheit ihrer Gesellschaffts-Fräulein: der Graf von Rivera, der auf gleiche Art sich von ihr gerühret fand, entdecket an dem König seinen Mitbuhler. Die Gräfin begibt sich auf ihr Land-Gut nach Prato: der König besucht sie daselbst in Begleitung des Grafens von Rivera. Die Hertzogin von Salona eröffnet einer listigen Frauen, Namens Corinna, ihre Liebe für den Grafen von Rivera; welche ihr verspricht denselben in ihre Hände zu spielen.


Inhalt des vierdten Buchs.


Der König sendet den Grafen von Rivera, als seinen vertauten, nach Prato zu der Gräfin von Monteras; der Graf aber wird von ihr auf die Erwehnung des Königs ziemlich verächtlich empfangen, und von einem Cammer-Diener des Königs ausgelauret: dieser verräth den Grafen bey dem König, daß er darüber in Ungnade fällt, und nach der Vestung Rozzomonte gebracht wird. Welchen Zufall die Gräfin von Monteras sich dergestalt zu Gemüthe ziehet, daß sie darüber hefftig erkrancket.


Inhalt des funfften Buchs.


Der Graf wird von dem Commendanten auf der Vestung wohl empfangen, und trifft allda eine lustige Gesellschafft an. Corinna thut unterdessen dem Hertzogen von Sandilien einen Vorschlag, den Grafen an die Hertzogin von Salona zu vermählen, um dadurch dem König die Eyfersucht zu benehmen: der Hertzog williget darein, und lässet dem Grafen durch den Herrn von Ridelo den Vortrag thun; welcher aber mit allen seinen Vorstellungen nichts bey ihm ausrichten kan.


Inhalt des sechsten Buchs.


Der Graf von Rivera kommt in Bekanntschaff mit dem Freyherrn von Riesenburg: dieser erzehlet seine Begebenheit, wie er auf der Reise nach Monaco sich in die Fräulein von Thurris verliebet, sie vom Closter abwendig gemacht, sich mit ihr versprochen; darauf aber ihren Bruder, der diese Heyrath nicht zugeben wolte, im Zweykampf erschossen hätte.


Inhalt des siebenden Buchs.


Der König wird von neuem auf den Grafen erzörnet, da er vernimmt, daß er sich zu der vorgeschlagenen Heyrath nicht verstehen will: er suchet deßwegen den Grafen heimlich aus dem Weg zu schaffen, und befiehlt dem Graf Lesbo, seinem ältesten Generalen, denselben im Krieg der grösten Gefahr auszusetzen: der Graf wirbt ein eigen Regiment, und führet darin eine treffliche Kriegs-Zucht ein. Der General Lesbo sucht ihm darauf allerhand Schlingen zu legen; aus welchen ihn aber die Vorsehung rettet: der General erstickt im Morast auf der Flucht. Der Graf im Gegentheil erhält die völlige Ehre des erfochtenen Sieges: Der Freyherr von Riesenburg rettet ihm das Leben, und der Graf dasjenige eines feindlichen Befehlhabers. Welche drey zusammen darauf sich nach Hof verfügen.


Inhalt des achten Buchs.


Unterwegs erzehlet der Herr von Greenhielm, als des Grafens Gefangener, seinen Lebens-Lauf: er findet bey einer seiner Basen eine Zusammenkunft der andächtigen Leute: seine Schwester eröfnet ihm ihre Liebes-Geschicht mit ihres Pachters Sohn: der Herr von Greenhielm störet deswegen die Versammlung dieser Schein-Frommen; er führet mit seiner Basen ein nachdenckliches Gespräch von der wahren Frömmigkeit; und erzehlet hernach seine gethane Reisen, seine Beforderung bey Hofe und seine mit einer Dame unglücklich ausgeschlagene Liebe.


Inhalt des neundten Buchs.


Der Freyherr von Riesenburg erzehlet die Begebenheit seines Hofmeisters. Der Graf von Rivera kommt nach Hofe, und findet den König kranck; er beredet ihn auf die Einsiedeley zu gehen, und bringet ihn durch die Mäßigkeit und durch die Bewegung wieder zurecht. Er führet dabey ein Gespräch mit dem alten Einsiedler über die Ergötzlichkeiten dieses Lebens. etc. etc.


Inhalt des zehenden Buchs.


Der Graf verreiset nach Licatien, um den Frieden mit dem König dieses Namens zu schliessen. Unterwegs kommt er auf ein Dorf, wo Kirchweyh ist, und findet daselbst die Gräfin von Monteras: die Umstände davon, wie auch die bisherige Begebenheiten dieser Gräfin werden erzehlet. Der Graf eröffnet seine Friedens-Vorschläge dem König von Licatien, welcher aber den Grafen damit an seinen Staats-Minister verweiset: der Graf kan bey diesem nichts ausrichten, und bedienet sich deßwegen anderer Wege, um zu seinem Zweck zu gelangen.


Inhalt des eilften Buchs.


Der Graf reiset, nachdem er den Frieden mit den Licatiern zu Stande gebracht, zu dem Fürsten von Argilia, und besiehet den, von ihm nach einer vernünftigen und Christlichen Policey errichteten neuen Ort Christianopolis. Der Graf findet im Gasthause einen verunglückten Kaufmann: er rettet ihn von der Verzweiffelung und komt darauf, als ein Artz nach Hof.


Inhalt des zwölfften Buchs.


Der Herr von Güldenblech, als ein verunglückter Kaufmann, erzehlet dem Grafen seinen Lebens-Lauf: er wird in aller Weichlichkeit erzogen, und hernach auf hohe Schulen geschickt. Seine Mutter, als eine adeliche von Geburt, beredet seinen Vater, ihm ein Rittergut zu kauffen; die wilde Aufführung der Land-Juncker ist ihm zu wider. Die Annehmlichkeiten des Stadt-Lebens bewegen ihn seines Vaters Handlung zu übernehmen; ohneracht aber, daß er mit seiner Frauen ein grosses Gut zusammen gebracht, so gehet solches doch in kurtzer Zeit durch seine kostbare Haußhaltung und durch die viele Mißbräuche, welche er weitläuftig erzehlet, dergestalt zusammen, daß er, nach einiger dabey gehabten Unglücks-Fällen, banckerut wird.


Inhalt des dreyzehenden Buchs.


Der Graf erscheinet als ein Königl. Abgesandter an dem Argilischen Hof, und gibt sich der Fräulein von Thurris als ein Vertrauter von ihrem Geliebten zu erkennen. Die Printzeßin und die Fräulein finden den Grafen den andern Morgen im Garten: diese erzehlet ihre Begebenheiten, und wie sie an den Argilischen Hof gekommen wär. Der Fürst hält einige nachdenckliche Gespräche mit dem Grafen, worauf ihm dieser seine Absichten, wegen der Printzeßin seiner Tochter entdecket.


Inhalt des vierzehenden Buchs.


Der Graf kommt wieder nach Aquitanien: er zeiget dem König verschiedene Bildnüsse; rühmet aber die Schönheit der Printzeßin von Argilia vor allen. Der König gehet nach Aquana, um solche zu sehen. Verrätherey eines Fürsten von Kön. Hauß, der dem Herzog von Sandilien mit Gift vergeben wolte. Dieser verspricht seine Base dem Grafen, welcher mit dem König nach Aquana verreiset: der König verliebt sich in die Printzessin von Argilia. Das Beylager wird auf dem Lande in einem gräfl. Schloß gehalten: und die Liebe des Hn. von Riesenburg und der Fräulein von Thurris wird dabey mit glücklich gemacht.


Inhalt des fünffzehenden Buchs.


Der Ritter von Castagnetta erzehlet dem Graf seine sonderbare Begebenheiten: dessen vernünftige u. tugendhafte Erziehung: die Zärtlichkeit seines Vaters für ihn vermehren die Mißgunst seines Bruders: er gehet nach Hof und wird in den Geschäfften des ersten Staats-Ministers gebraucht. Die großmüthige Neigungen in der Liebe und in der Freundschafft bringen ihm Unglück: er verwundet den Sohn des ersten Staats-Ministers in einem gezwungenen Duell: Kommt auf seines Vaters Schloß, da dieser eben seinen Geist hatte aufgegeben, und gehet nach Sicilien. Er bekommt ein Commando auf der See, wird als ein Gefangener nach Tunis gebracht, gewinnet die Gunst des Bay, unterredet sich mit ihm vom christlichen Glauben und erhält endlich dessen Tochter, welche aber kurtz darauf in Sicilien stirbt. Er verheurathet sich zum andernmahl, aber unglücklich, und verläßt darauf den Hof, seine Frau und Sicilien.


Inhalt des Sechszehenden Buchs.


Der König hält mit der neuen Königin in Panapolis einen prächtigen Einzug, und erblicket an einem Fenster die Gräfin von Monteras: der Graf hat eine starcke Parthey gegen sich, und entfernet sich deßwegen eine Zeitlang von Hofe: Er sucht die Alpiner, welche zu ihm ihre Zuflucht genommen hatten, in ihren innerlichen Mißhelligkeiten aus einander zu setzen, wobey die üble Rathschläge eines Bürgerlichen Regiments und ihre unglückliche Folgen vorgestellet werden.


Inhalt des Siebenzehenden Buchs.


Der Graf gewinnet bey Hof die zwey geschickteste Staats-Bediente, welche ihm bißher entgegen waren: dessen Heurath mit der Gräfin von Monteras wird fest gestellet: Ein lächerlicher Zufall zwischen ihr und dem König, beschleuniget solche. Der Graf bezeiget seine Großmuth gegen den jungen Edelmann welcher bißher in seinen Diensten gestanden hatte, und freiet ihm die Fräulein von Bellamont. Dieser Edelmann erzehlet dem Grafen die Geschichten seiner Vorfahren: Ihrer beyder Vermählung geschiehet zugleich auf einen Tag, und der Graf erhält die Würden, Güter und Titul des Hertzogs von Sandilien.

Quelle:
Johann Michael von Loën: Der redliche Mann am Hofe. Frankfurt am Main 1742..
Lizenz:
Kategorien:

Buchempfehlung

Gryphius, Andreas

Cardenio und Celinde

Cardenio und Celinde

Die keusche Olympia wendet sich ab von dem allzu ungestümen jungen Spanier Cardenio, der wiederum tröstet sich mit der leichter zu habenden Celinde, nachdem er ihren Liebhaber aus dem Wege räumt. Doch erträgt er nicht, dass Olympia auf Lysanders Werben eingeht und beschließt, sich an ihm zu rächen. Verhängnisvoll und leidenschaftlich kommt alles ganz anders. Ungewöhnlich für die Zeit läßt Gryphius Figuren niederen Standes auftreten und bedient sich einer eher volkstümlichen Sprache. »Cardenio und Celinde« sind in diesem Sinne Vorläufer des »bürgerlichen Trauerspiels«.

68 Seiten, 4.80 Euro

Im Buch blättern
Ansehen bei Amazon

Buchempfehlung

Romantische Geschichten. Elf Erzählungen

Romantische Geschichten. Elf Erzählungen

Romantik! Das ist auch – aber eben nicht nur – eine Epoche. Wenn wir heute etwas romantisch finden oder nennen, schwingt darin die Sehnsucht und die Leidenschaft der jungen Autoren, die seit dem Ausklang des 18. Jahrhundert ihre Gefühlswelt gegen die von der Aufklärung geforderte Vernunft verteidigt haben. So sind vor 200 Jahren wundervolle Erzählungen entstanden. Sie handeln von der Suche nach einer verlorengegangenen Welt des Wunderbaren, sind melancholisch oder mythisch oder märchenhaft, jedenfalls aber romantisch - damals wie heute. Michael Holzinger hat für diese preiswerte Leseausgabe elf der schönsten romantischen Erzählungen ausgewählt.

442 Seiten, 16.80 Euro

Ansehen bei Amazon