I.

Der Traum, den Nebucadnezar in seinem Schlafgemach hatte (Dan. 2,31-35).
Der Traum, den Nebucadnezar in seinem Schlafgemach hatte (Dan. 2,31-35).

1JM dritten jar des Reichs Joiakim des königs Juda / kam NebucadNezar der könig zu Babel fur Jerusalem / vnd belagert sie. 2Vnd der HERR vbergab jm Joiakim den könig Juda / vnd etliche Gefesse aus dem hause Gottes / Die lies er füren ins land Sinear1 / in seines Gottes haus / Vnd thet die gefesse /in seines Gottes Schatzkasten. 4. Reg. 24; 2. Par. 36.


3VND der König sprach zu Aspenas seinem öbersten Kemerer / Er solte aus den kindern Jsrael / von königlichem Stam vnd Herrnkindern welen / 4Knaben die nicht gebrechlich weren / Sondern schöne / vernünfftige / weise / kluge / vnd verstendige / Die da geschickt weren zu dienen in des Königshofe / vnd zu lernen Chaldeische schrifft vnd sprache. 5Solchen verschaffte der König was man jnen teglich geben solt von seiner Speise / vnd von dem Wein / den er selbs tranck / Das sie also drey jar aufferzogen / darnach fur dem Könige dienen solten. 6Vnter welchen waren Daniel / Hanania / Misael / vnd Asaria / von den kindern Juda. 7Vnd der öberste Kemerer gab jnen namen /vnd nennet Daniel / Beltsazer / vnd Hanania / Sadrach / vnd Misael / Misach / vnd Asaria / AbedNego.


8ABer Daniel setzt jm fur in seinem hertzen / das er sich mit des Königsspeise / vnd mit dem Wein /den er selbs tranck / nicht verunreinigen wolt / Vnd bat den öbersten Kemerer / das er sich nicht müste verunreinigen. 9Vnd Gott gab Daniel / das jm der öberste Kemerer günstig vnd gnedig ward. 10Der selb sprach zu jm / Jch fürchte mich fur meinem Herrn dem Könige / der euch ewr Speise vnd Tranck verschafft hat / Wo er würde sehen das ewr Angesicht jemerlicher weren / denn der andern Knaben ewrs alters / So brechtet jr mich bey dem Könige vmb mein Leben. [114b]

11DA sprach Daniel zu Melzar / welchem der öberste Kemerer / Daniel / Hanania / Misael / Asaria /befolhen hatte / 12Versuchs doch mit deinen Knechten zehen tage / vnd las vns geben Zugemüsse zu essen / vnd Wasser zu trincken / 13vnd las denn fur dir vnser gestalt / vnd der Knaben / so von des Königsspeise essen / besehen / Vnd darnach du sehen wirst / darnach schaffe mit deinen Knechten. 14Vnd er gehorcht jnen darin / vnd versuchts mit jnen zehen tage. 15Vnd nach den zehen tagen / waren sie schöner / vnd bas bey leibe / denn alle Knaben / so von des Königes speise assen. 16Da thet Melzar jre verordent speise vnd tranck weg / vnd gab jnen Zugemüse. 17Aber der Gott dieser viere / gab jnen kunst vnd verstand in allerley Schrifft2 vnd Weisheit / Daniel aber gab er verstand / in allen Gesichten vnd Treumen.


18VND da die zeit vmb ware / die der König bestimpt hatte / das sie solten hinein gebracht werden /bracht sie der öberste Kemerer hinein fur NebucadNezar. 19Vnd der König redet mit jnen / vnd ward vnter allen niemand erfunden / der Daniel / Hanania / Misael / vnd Asaria gleich were / Vnd sie wurden des Königsdiener. 20Vnd der König fand sie in allen Sachen die er sie fraget / zehen mal klüger / vnd verstendiger / denn alle Sternseher / vnd Weisen in seinem gantzen Reich. 21Vnd Daniel lebet bis ins erste jar des Königes Cores.


1 Jst das land BAbel. Gen. 10

2 Das ist / Sie lerneten alle künsten so bey den Chaldeern waren geschrieben.


Quelle:
Martin Luther: Die gantze Heilige Schrifft Deudsch. 2 Bände, München 1972.
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