VI.

10DJe Fürsten Juda sind gleich / denen / so die Grentze verrücken / Darumb wil ich meinen Zorn vber sie ausschütten wie Wasser.

11EPhraim leidet gewalt / vnd wird geplagt / darangeschicht jm recht / Denn er hat sich geben auff (Menschen) gebot. 12Jch bin dem Ephraim / eine Motten / vnd dem hause Juda / eine [126a] Made. 13Vnd da Ephraim seine Kranckheit / vnd Juda seine Wunden fület / zog Ephraim hin zu Assur / vnd schickt zum Könige zu Jareb / Aber er kundte euch nicht helffen / noch ewr Wunden heilen. 14Denn ich bin dem Ephraim / wie ein Lewe / vnd dem hause Juda / wie ein Jungerlewe / Jch / Jch zureisse sie / vnd gehe dauon / Jch füre sie weg / vnd niemand kan sie retten.


15Jch wil widerumb an meinen ort gehen / bis sie jr schuld erkennen / vnd mein Angesicht suchen1. Wens jnen vbel gehet / So werden sie mich früe suchen müssen (vnd sagen)

1Kompt / wir wöllen wider zum HERRN. Denn er hat vns zurissen / Er wird vns auch heilen / Er hat vns geschlagen / Er wird vns auch verbinden. 2Er macht vns lebendig nach zween tagen / Er wird vns am dritten tage auffrichten / das wir fur jm leben wer den. 3Denn werden wir acht drauff haben vnd vleissig sein / das wir den HERRN erkennen / Denn er wird erfur brechen / wie die schöne Morgenröte / vnd wird zu vns komen wie ein Regen / wie ein Spatregen / der das Land feuchtet. 1. Cor. 15.

4wje wil ich dir so wolthun ephraim? wie wil ich dir so wolthun Juda? Denn die Gnade / so ich euch erzeigen wil / wird sein / wie ein Tawwolcken des morgens / vnd wie ein Taw / der früe morgens sich ausbreitet. 5Darumb hofele2 ich sie durch die Propheten /vnd tödte sie / durch meines Mundes rede / Das dein Recht ans liecht kome. 6Denn ich habe lust an der liebe / vnd nicht am Opffer / Vnd am erkentnis Gottes / vnd nicht am Brandopffer. Mich. 5; Matt. 9; Matt. 12.


7ABer sie vbertretten den Bund / wie Adam / darin verachten sie mich. 8Denn Gilead ist eine Stad vol Abgötterey vnd Blutschulden. 9Vnd die Priester sampt jrem Hauffen sind / wie die Ströter / so da lauren auff die Leute / vnd würgen auff dem wege der gen Sichem gehet / Denn sie thun was sie wöllen. 10Jch sehe im hause Jsrael / da mir fur grawet / Denn da huret Ephraim / So verunreinigt sich Jsrael3.11Aber Juda wird noch eine Erndte fur sich haben /wenn ich meins Volcks gefengnis wenden werde. Jere. 41; Luc. 10.


1 Hie weissaget er von Christo vnd dem Euangelio. Die Jüden wolten Gott nicht gehorchen / da es jnen wol gienge. So müssen sie im newen Testament vnter dem Creutz / Gott dienen. Es wil doch nicht anders sein / Denn Pauperes euangelisantur / Die elenden hören Gottes wort / die Reichen achtens nicht.

2 Das ist / Jch verdamme jren Gottesdienst / Auff das sie lernen mir recht dienen.

3 Israel manebit in Captiuitate, Iuda redibit.


Quelle:
Martin Luther: Die gantze Heilige Schrifft Deudsch. 2 Bände, München 1972.
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