(XV.) XVI.

1DJs ist die Last vber Moab. Des nachts kompt verstörung vber Ar in Moab / Sie ist dahin. Des nachts kompt verstörung vber Kir in Moab / Sie ist dahin. 2Sie gehen hin auff gen Baith vnd Dibon zun Altaren / das sie weinen / vnd heulen vber Nebo vnd Medba in Moab / Aller Heubt ist beschoren / aller Bart [12a] ist abgeschnitten. 3Auff jren gassen gehen sie mit Secken vmbgürtet / Auff jren Dechern vnd Strassen heulen sie alle / vnd gehen weinend erab. 4Hesbon vnd Eleale schreien das mans zu Jahza höret. Darumb wehklagen die gerüsteten in Moab /denn es gehet jrer Seelen vbel. Jere. 48; Ezech. 25; Zeph. 2.

5MEin hertz schreiet zu Moab / Jre Flüchtigen fliehen von der dreyjerigen Kue1 / bis gen Zoar / denn sie gehen gen Luhith hinan / vnd weinen. Vnd auff dem weg zu Horonaim zu / erhebt sich ein jamer geschrey. 6Denn die wasser zu Nimrim versiegen / das das Hew verdorret / vnd das Gras verwelcket / vnd wechset kein grün Kraut. 7Denn das Gut das sie gesamlet /vnd Volck das sie gerüstet haben / füret man vber den Weidenbach. 8Geschrey gehet vmb in den grentzen Moab / sie heulen bis gen Eglaim / vnd heulen bey dem born Elim / 9Denn die wasser zu Dimon sind vol bluts. Dazu wil ich vber Dimon noch mehr komen lassen / beide vber die erhalten sind in Moab des Lewen2 / vnd vber die vbrigen im Lande.

1LJeber schickt jr Landsherrn Lemmer von Sela3 aus der wüsten zum Berge der tochter Zion. 2Aber wie ein Vogel da hin fleugt / der aus dem Nest getrieben wird / So werden sein die töchter Moab / wenn sie fur Arnon vberziehen. 3Samlet rat / haltet gericht /mache dir schatten des mittages wie eine nacht / Verbirge die veriagten / vnd melde die flüchtigen nicht. 4Las meine veriagten bey dir herbergen / Liebes Moab sey du jr schirm fur dem Verstörer / So wird der Treiber ein ende haben / die Verstörer auffhören /vnd der Vntertretter ablassen im Lande.


5ES wird aber ein Stuel bereitet werden aus Gnaden / das einer drauff sitze in der warheit / in der hütten Dauid / vnd richte vnd trachte nach Recht / vnd fordere Gerechtigkeit.

6WJr hören aber von dem hohmut Moab / das er fast gros ist / das auch jr hohmut / stoltz vnd zorn grösser ist denn jre macht. 7Darumb wird ein Moabiter vber den andern heulen / alle sampt werden sie heulen. Vber die grundfeste der stad Kir-Hareseth werden die verlemeten seufftzen. 8Denn Hesbon ist ein wüste feld worden / der Weinstock zu Sibma ist verderbt / die Herrn / vnter den Heiden haben seine edle Reben zuschlagen / vnd sind komen bis gen Jae ser / vnd zihen vmb in der wüsten / Jre feser sind zustrewet / vnd vber das Meer gefurt.

9DArumb weine ich vmb Jaeser vnd vmb den weinstock zu Sibma / vnd vergiesse viel threnen vmb Hesbon vnd Eleale. Denn es ist ein Gesang4 in deinen Sommer vnd in deine Erndte gefallen / 10Das freude vnd wonne im felde auffhöret / vnd in Weinbergen jauchtzet noch rufft man nicht. Man keltert keinen Wein in den keltern / Jch hab des gesangs ein ende gemacht. 11Darumb brummet mein hertz vber Moab /wie eine Harffen / vnd mein inwendiges vber KirHares. 12Als denn wirds offenbar werden / wie Moab müde5 ist bey den Altaren / vnd wie er zu seiner Kirchen gangen sey zu beten / vnd doch nichts ausgerichtet habe. 13Das ists / das der HERR da zu mal wider Moab geredt hat. 14Nu aber redet der HERR / vnd spricht / Jn dreien jaren / wie eins Taglöners jar sind / wird die herrligkeit Moab geringe werden in der grossen Menge / Das gar ein wenig vberbleibe vnd nicht viel.


1 Moab heisset er eine dreyjerige Kue / darumb / das ein fein Land reich Volck war. Wie eine junge Kue fruchtbar ist vnd viel milch gibt.

2 Die Lewen Moab heisset er die grossen Hansen. Wil sagen / Das beide Herrn vnd Vnterthan so vberbleiben / sollen noch mehr vnglück haben.

3 Das ist / schickt Opffer gen Jerusalem / Obs helffen wolt.

4 Der Feinde geschrey / an stat deines frölichen Gesangs.

5 Das er sich seer bemühet hat on allen nutz.


Quelle:
Martin Luther: Die gantze Heilige Schrifft Deudsch. 2 Bände, München 1972.
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