LXIII.

1Ein Psalm Dauids / Da er war in der wüsten Juda. 1. Reg. 22.; 1. Reg. 23.; 1. Reg. 24.


2GOtt du bist mein Gott / früe wache ich zu dir /Es dürstet meine Seele nach dir / Mein fleisch verlanget nach dir / in eim trocken vnd dürren Lande / da kein Wasser ist.

3Da selbs sehe ich nach dir in deinem Heiligthum /Wolt gerne schawen deine Macht1 vnd Ehre.

4DEnn deine Güte ist besser denn Leben / Meine Lippen preisen dich.

5Da selbs wolt ich dich gerne loben mein leben lang / Vnd meine hende in deinem Namen auffheben.

6Das were meines hertzen freud vnd wonne / Wenn ich dich mit frölichem munde loben solte.

7WEnn ich mich zu Bette lege / so denck ich an dich / Wenn ich erwache / so rede ich von dir.

8Denn du bist mein Helffer / Vnd vnter dem schatten deiner Flügel rhüme ich.

9Meine Seele hanget dir an / Deine rechte Hand erhelt mich.

10SJe aber stehen nach meiner Seele mich zu vberfallen / Sie werden vnter die Erden hinunter faren.

11Sie werden ins Schwert fallen / Vnd den Füchsen zu teil werden. [305b]

12ABer der König frewet sich in Gott / Wer bey jm schweret / wird gerhümet werden / Denn die Lügenmeuler sollen verstopfft werden.


1 Jch wolt gerne bey deinem Gottesdienst sein / da du mechtig bist vnd geehret wirst. Aber nu mus ich hie sein in der wüsten.


Quelle:
Martin Luther: Die gantze Heilige Schrifft Deudsch. 2 Bände, München 1972.
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