LXXXVI.

1Ein Gebet Dauids.


HERR neige deine Ohren vnd erhöre mich / Denn ich bin elend vnd arm. [312b]

2Beware meine Seele / denn ich bin Heilig1 / Hilff du mein Gott deinem Knechte / der sich verlesst auf dich.

3HERR sey mir gnedig / Denn ich ruffe teglich zu dir.

4Erfrewe die Seele deines Knechts / Denn nach dir HErr verlanget mich.

5DEnn du HErr bist Gut vnd Gnedig / Von grosser Güte / allen die dich anruffen.

6Vernim HERR mein gebet / Vnd mercke auff die stimme meines flehens.

7Jn der Not ruffe ich dich an / Du wöllest mich erhören.

8HErr / es ist dir kein gleiche vnter den Göttern /Vnd ist niemand der thun kan wie du.

9Alle Heiden die du gemacht hast / werden komen vnd fur dir anbeten HErr / Vnd deinen Namen ehren.

10Das du so gros bist / vnd Wunder thust / Vnd alleine Gott bist.

11WEise mir HERR deinen weg / das ich wandele in deiner Warheit / Erhalte mein Hertz bey dem Einigen2 / das ich deinen Namen fürchte.

12Jch dancke dir HErr mein Gott von gantzem hertzen / Vnd ehre deinen Namen ewiglich.

13Denn deine Güte ist gros vber mich / Vnd hast meine Seele errettet aus der tieffen Helle.

14Gott / Es setzen sich die Stoltzen wider mich /vnd der hauffe der Tyrannen stehet mir nach meiner seele / Vnd haben dich nicht fur augen.

15DV aber HErr Gott bist barmhertzig vnd gnedig / Gedultig / vnd grosser güte vnd trewe. Psal. 103.; Psal. 145.

16Wende dich zu mir / sey mir gnedig / Stercke deinen Knecht mit deiner Macht / vnd hilff dem Son deiner magd.

17THu ein Zeichen an mir / das mirs wolgehe /Das es sehen die mich hassen / vnd sich schemen müssen / Das du mir beystehest / HERR / vnd tröstest mich.


1 Heilig kan hie auch heissen / verdampt vnd veracht / per antiphrasin / als ein Ketzer.

2 Das ist / Gottes wort / das bleibt vnd macht einig. Andere lere zutrennen / vnd machen eitel Rotten.


Quelle:
Martin Luther: Die gantze Heilige Schrifft Deudsch. 2 Bände, München 1972.
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