Auf ein Kind

[850] das mir eine ausgerissene Haarlocke vorwies


Mein Kind, in welchem Krieg hast du

Die gelben Haare lassen müssen?

Ein Rosenzweig hat sie im Sprunge dir entrissen!

Du weißt es kaum und lachst dazu.

Gott gebe, daß in künftger Zeit

Nie kein Verlust, noch ander Leid

Dich bitterer im jungen Herzen

Als dieser leichte Raub mag schmerzen!


Quelle:
Eduard Mörike: Sämtliche Werke in zwei Bänden. Band 1, München 1967, S. 850.
Lizenz:
Kategorien:
Ausgewählte Ausgaben von
Gedichte (Ausgabe 1867)
Gedichte
Der Nacht ins Ohr. Gedichte von Eduard Mörike.Vertonungen von Hugo Wolf. Ein Lesebuch von Dietrich Fischer-Dieskau
Sämtliche Gedichte in einem Band
Die schönsten Gedichte (insel taschenbuch)
Die schönsten Liebesgedichte (insel taschenbuch)