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[187] Mein Schiff ruht endlich wieder!
Du, meiner Väter Land;
Ich fall' aufs Antliz nieder,
Und küsse deinen Strand!
Froh werd' ich die Altäre
Der heimatlichen Höhn,
Und froh die Wonnezähre
Der Jugendfreunde sehn!
Und Sie, die schon im Lenze
Der goldnen Kinderzeit
Sich bis zur dunkeln Grenze
Des Lebens mir geweiht,
Zum Kampf in Silbertönen
Des Nachruhms mich beseelt,
Und früh mein Herz dem Schönen
Und Göttlichen vermählt!
Wie oft, mit Sapphos Feuer,
Nach Memphis Tempeln schwang
Sich durch die Nebelschleier
Der Trennung ihr Gesang!
Mir wehte Frühlingsmilde,
Wann am geliebten Ring
Mit ihrem Onyxbilde
Mein Aug' in Stürmen hieng.
Einst schwebt' auf Wogenspizen
Im Nachtsturm unser Schiff,
Und, bleich erhellt von Blizen,
Droht' ein Korallenriff:[188]
Psycharion! ich küßte
Dein holdes Zauberbild;
Schnell war die Wasserwüste
Mit Götterglanz erfüllt.
Nach Quell und Fruchtbaum schweiften
Wir am verlaßnen Strand;
Nur wilde Beeren reiften
An heisser Kreidewand;
Kein Zelt, kein Moosdach rauchte,
Wo kaum ein Ränkchen schlich;
In Sandgefilde tauchte
Die Sonn' am Abend sich.
Da war auf Ried und Moose,
An rauher Felsenbank,
Mein Zeitvertreib die Rose,
Die deine Zähren trank,
Als, durch der Mondnacht Schweigen,
Zum Lorbeerhain du kamst,
Und Erd' und Meer zu Zeugen
Beym Schwur der Treue nahmst.
Gedacht' ich dein, erglänzte
Der Fluten düstres Blau,
Und Blumengrün umkränzte
Der Klippen ödes Grau;
In jeder Woge malte
Sich deine Lichtgestalt;
Dein süsser Name stralte
Vom Sternenchor umwallt.
Wie lacht am Tempelhaine,
Bespühlt von leiser Flut,
Im goldnen Morgenscheine
Mein väterliches Gut![189]
Da theil' ich Herz und Habe
Mit dir, Psycharion!
Und lächle noch am Grabe
Froh, wie Anakreon.
Da bau' ich, leite Gräben,
Bepflanze rings die Höhn,
Seh Reblaub hier an Stäben,
Dort an der Ulme wehn,
Und weih' auf meinen Fluren
Euch Rettern aus Gefahr
Ein Feld, o Dioskuren!
Mit Wäldchen und Altar.
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