Opferlied

[136] Die Flamme lodert, milder Schein

Durchglänzt den düstern Eichenhain,

Und Weihrauchdüfte wallen.

O neig' ein gnädig Ohr zu mir,

Und laß des Jünglings Opfer dir,

Du Höchster, wohlgefallen!
[136]

Sey stets der Freyheit Wehr und Schild!

Dein Lebensgeist durchathme mild

Luft, Erde, Feu'r und Fluthen!

Gieb mir, als Jüngling und als Greis,

Am väterlichen Heerd', o Zeus,

Das Schöne zu dem Guten!

Quelle:
Friedrich Matthisson: Gedichte, Band 1, Tübingen 1912, S. 136-137.
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