Das heilige Land

[202] Siehst du die Berge kahl sich legen

Fernhin, so weit das Auge reicht?

Ein Schreien ists um Thau und Regen,

Und Gott, der Herr, erhörts vielleicht.


So liegt vor seinem Angesichte

Der Orient in heißem Flehn

Und fordert von der Weltgeschichte

Sein Recht, sein geistig Auferstehn.


Und dieses Recht, es gilt auf Erden;

Es werde ihm von uns gebracht:

Sobald wir wahre Christen werden,

Ist er mit uns vom Tod erwacht.[202]


Quelle:
Himmelsgedanken. Gedichte von Karl May. Freiburg i.Br. (1900), S. 202-203.
Lizenz:
Kategorien:
Ausgewählte Ausgaben von
Himmelsgedanken
Himmelsgedanken. Gedichte
Himmelsgedanken. Gedichte von Karl May