Die Macht der Schönheit

[290] Die Fabel und die Wahrheit zeugt,

Daß nichts an Macht der Schönheit gleicht.[290]

Herr Adam, holder Reize wegen,

Verscherzte sich des Himmels Segen:

Herr Paris reizte Griechenland

Zur Wut; sein Troja ward verbrannt.

Ein unglücksel'ger Apfel brachte

Die Staupen her, eh' man es dachte.

O hätten beide sie erblickt,

Sie, die hier unsre Fluren schmückt:

Den Apfel hätte mit Begier

Genommen Adam gleich von ihr,

Und Paris würd' ihn ohn Bedenken

Dir, liebenswürd'ge Chloe, schenken.


Quelle:
Deutsche Nationalliteratur, Band 50, Stuttgart [o.J.], S. 290-291.
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